Nach den kräftigen Aufschlägen vom Monatsanfang dachten die meisten Beobachter, der Spielraum nach oben sei bei den Jungbullenpreisen vorerst ausgereizt. Und die Luft nach oben wurde dann auch in der Tat dünner. Trotzdem tendierten die Erzeugerpreise bis zuletzt stabil bis fest, denn das Angebot hielt sich in engen Grenzen.
Einige Mäster sollen Verkäufe hinausgezögert haben. Das könnte im weiteren Verlauf zum Bumerang werden. Wenn viele Tiere zurückgehalten wurden und diese gleichzeitig auf den Markt drängen, könnte das die Preise deckeln.
Optimisten rechnen aus folgenden Gründen allerdings sogar mit anhaltend festen Notierungen:
- Mit dem Ende der Sommerferien wird das Rindfleischgeschäft an den Ladentheken zunehmen.
- Die Verarbeiter ordern nun ebenfalls wieder mehr Hälften und Teilstücke. Das gilt auch für süddeutsche Firmen, obwohl dort die Sommerferien noch nicht vorbei sind.
- Etliche Schlachter hängen sich zudem jetzt den einen oder anderen Bullen mehr ins Kühlhaus, weil sie mit weiteren saisonalen Impulsen rechnen.
Abgesehen von eventuellen Angebotsschüben gibt es derzeit mehr Argumente für freundliche Tendenzen am Jungbullenmarkt als dagegen. Optimistische Mäster glauben mittelfristig sogar wieder an eine Vier vor dem Komma bei den Preisen. Dafür muss das Fleischgeschäft aber noch deutlich besser in Schwung kommen.