Das Angebot an männlichen Schlachtrindern ist zwar nach wie vor nicht groß. Die Preise können sich aber nur knapp behaupten. Denn etliche Schlachter stehen im Einkauf auf der Bremse, weil sie nach eigenem Bekunden sonst beim Weiterverkauf nicht auf ihren Schnitt kämen. „Vor allem Edelteile sind wenig gefragt“, bestätigt ein norddeutscher Großhändler.
Die begrenzten Anlieferungen dürften auch im weiteren Verlauf massive Preiskorrekturen nach unten verhindern. Aber vorerst ist auch keine Wende zum Besseren zu erwarten:
Die Sommerferien stehen vor der Tür, und oft hält sich in dieser Zeit die Nachfrage nach Rindfleisch an den Fleischertheken eher in Grenzen.
- Die Fleischwarenproduzenten fahren ihre Kapazitäten auch etwas zurück und brauchen deshalb weniger Verarbeitungsbullen. Diese seien ohnehin zu teuer, heißt es aus Branchenkreisen.
- Normalerweise gleicht der Versand in südeuropäische Urlaubshochburgen die Absatzflaute bei uns etwas aus. Händler klagen aber über zunehmende Konkurrenz aus Südamerika und schwierigere Preisverhandlungen.
Wenn es schlecht läuft, müssen sich Bullenmäster noch auf weitere Preisschwächen einstellen. Aber lassen Sie sich bei Verkaufsverhandlungen nicht ins Bockshorn jagen. Es droht kein Absturz. Neben dem knappen Angebot gibt es schließlich noch andere Faktoren, die die Jungbullenerlöse stützen. Dazu zählen die sommerlichen Grillaktivitäten – die Fußball-WM lässt grüßen. Mittlerweile kommt dabei auch immer mehr Rind auf den Rost, z.B. in Form von Steaks oder als Hackfleisch-Pattis für Burger.