Viele Grünlandböden sind mit Kalk unterversorgt. Vor allem die Entzüge durch die Ernte, der Einsatz physiologisch saurer Dünger und die natürliche Versauerung senken den Kalkgehalt kontinuierlich.
Die Messung über den pH- Wert allein reicht nicht aus, um den Kalkdüngebedarf zu ermitteln. Wichtig ist, den Humusgehalt und die Bodenart mit einzubeziehen.
Auf stark lehmigem Sand bis schluffigem Lehm sind z.B. pH-Werte von 5,4 bis 5,9 anzustreben (pH-Klasse C). Um diesen optimalen pH-Bereich langfristig sicherzustellen, empfiehlt es sich, alle vier Jahre 7 bis 14 dt CaCO3/ha als Erhaltungskalkung auszubringen. Bei pH-Werten unter der Gehaltsklasse C ist eine Gesundungskalkung notwendig.
Am besten eignen sich für Grünland milde und nachhaltig wirkende kohlen- oder kieselsaure Kalke. Bei Magnesiummangel bietet sich kohlensaurer Magnesiumkalk an. Branntkalk ist wegen seiner Ätzwirkung weniger geeignet.
Empfehlungen zu den erforderlichen Mengen erhalten Sie von Ihrer Offizialberatung. Für Böden mit Humusgehalten über 15% wird in Mittel- und Süddeutschland keine Kalkung empfohlen. Bundesländer mit mehr Grünland auf anmoorigen und torfigen Böden differenzieren ihre Kalkempfehlung auch für diese Standorte.
Dr. Gerhard Riehl, LfULG Sachsen