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Kehrbesen mit Griff

Lesezeit: 4 Minuten

Schaufel, Greifer, Kehrbesen: Fliegl hat die drei Funktionen in einem Gerät vereint. Wir haben es getestet.


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Viele Betriebe entnehmen das Futter aus dem Silo mit einer Greifschaufel. Das ist bewährt, doch Rieselverluste lassen sich dabei kaum vermeiden. Die Kehrmaschine jeden Tag an- und abzubauen ist zeitaufwendig und lästig. Fliegl kombiniert deshalb beide Geräte zu einer sogenannten Kehrgreifschaufel. Damit sollen sich Hofflächen nach der Ladearbeit schnell reinigen lassen. Wir haben die neue Kombination auf einem Rindviehbetrieb eingesetzt.


Ohne Strom geht’s nicht:

Über die Euroaufnahme ließ sich die Kehrgreifschaufel mit unserem Weidemann 2070 einfach koppeln. Die Schaufel benötigt nur ein doppeltwirkendes Steuergerät. Zwei elektrische Umschaltventile regeln die Hydraulikfunktionen. Dafür benötigt man einen 12V-Stromanschluss. Die mitgelieferte Schaltbox mit dem langen Kabel verlegten wir über die Radladerschwinge bis in die Kabine. Die Hydraulikfunktionen Greifer auf/ zu, Kehrbesen ein-/ausschwenken und Kehrwalze links/rechts drehen, lassen sich so über ein einzelnes doppeltwirkendes Steuergerät bedienen.


Die 640 kg schwere Schaufel kommt mit zehn Greifzinken, wobei der jeweils äußere Zinken (29 cm vom Holm) kürzer ist als die anderen (42 cm vom Holm). Die Greifzinken sind auf einem Vierkantrohr verschweißt. An diesem Rohr ist auch die Kehrbürste befestigt. Klappt man den Hauptrahmen herunter, steht die Zinkeneinheit senkrecht und die Kehrbürste befindet sich in oberer Position. Zwei weitere Hydraulikzylinder schwenken den Rahmen, an dem Zinken und Bürste befestigt sind. Die Bürste bewegt sich in Arbeitsposition und die Zinken tauchen tiefer in die Schaufelwanne. Die Spitzen stehen dabei leicht aus dem Abdeckblech des Hauptrahmens heraus. Ein innenliegender Hydraulikmotor treibt den Besen an.


Für die Futterration mussten wir zunächst Stroh und Grassilage aus Quader- und Rundballen laden. Stroh aus dem flachen Quaderballen aufzunehmen, war kein Problem. Bei der Grassilage drückte die Kehrwalze allerdings in den Ballen, da sie weiter vorsteht als die Greifzinken. Da die Konstruktion aus Kehrbesen und Greifer weit vom Drehpunkt des Laders entfernt liegt, wirken beim Auskippen große Kräfte auf die Kippmechanik des Weidemanns.


Beim Laden der Kraftfutterkomponenten, Rapsschrot und Getreide, konnten wir den Greifer geschlossen lassen und so genauer dosieren.


Mais laden:

Anschließend ging es zum Fahrsilo. Wie es auf dem Betrieb üblich ist, kratzten wir zunächst mit ausgekippter Schaufel und geöffnetem Greifer Mais von der Anschnittsfläche. Dabei brachte uns die Konstruktion übrigens auf eine Idee für ein neues Gerät: Anstatt des Kehrbesens könnte der Hersteller auch darüber nachdenken, eine Silofräse auf der Greifschaufel zu montieren. Dann ließe sich Mais aus der Anschnittsfläche fräsen und Grassilage, Stroh oder andere Futtermittel könnte man auch weiterhin mit dem Greifer laden.


Die gut gefüllte Schaufel fasste rund 660 kg Maissilage (34%TS). Das macht immerhin 1,3 t Gesamtgewicht. Doch beim Entnehmen der restlichen Maissilage vom Silo zeigte sich dasselbe Bild, wie beim Laden der Grassilage. Der Kehrbesen drückte sich in die Anschnittsfläche. Dabei verbiegen die Borsten, es sammelt sich Futter im Besen und verteilt sich dann auf dem Hof.Bei unserem Testgerät handelte es sich allerdings um eine Vorserienmaschine. Fliegl will hier in der nächsten Serie nachbessern.


Nach dem Füttern haben wir die Hoffläche gereinigt. Dabei haben wir verschiedene Varianten ausprobiert: Vorwärtsfahrt mit Kehren in die Schaufel, Vorwärtsfahren mit Kehren von der Schaufel weg und Rückwärtsfahrt mit Kehren in die Schaufel. Am besten gefiel uns dabei die Vorwärtsfahrt. Beim Säubern von glatten Hofflächen ist die Schubfahrt mit Kehren in die Schüppe am besten geeignet. Das Gerät mussten wir zum Fegen etwas ankippen, damit der Besen richtig arbeiten konnte. Bei unebenem Untergrund ist die Rückwärtsfahrt zu empfehlen, da ansonsten die Gefahr besteht, mit der Schürfleiste hängen zu bleiben. Auf gepflasterten Flächen nahm die Bürste selbst Mehlreste ausreichend sauber auf.


Unser Eindruck:

Die Kehrgreifschaufel ist sauber verarbeitet, doch an manchen Stellen besteht noch Verbesserungspotenzial. Die Elektronik war bei unserem Testgerät kaum geschützt und die Hydraulikschläuche sollte der Hersteller auch noch anders verlegen. Fliegl will hier künftig Schutzabdeckungen einsetzen. Mit aufstehendem Kehrbesen war die Sicht nach vorn bei unserem relativ kleinen Radlader begrenzt. Bei größeren Fahrzeugen sollte es aber besser sein. Wer viel Wert auf einen sauberen Hof legt und keine Zeit für das Umbauen der Maschinen verschwenden will, bekommt mit der Kehrgreifschaufel eine ordentliche Alternative.


Für die von uns getestete Maschine sind 4700 € (inkl. MwSt.) fällig. Eine vergleichbare Greifschaufel (Modell Standard) und eine Kehrmaschine (Modell Power Pro) kosten bei Fliegl zusammen 6069 € (inkl. MwSt.). Die Kehrgreifschaufel ist damit zwar günstiger , die Übersicht ist aber eingeschränkt und die Handhabung kniffliger als bei den Sologeräten.Andreas Huesmann

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