Der Kioti ist ein komfortabler Traktor mit einfacher Bedienung und gutem Getriebe. Uns sind wenige Kritikpunkte aufgefallen.
Kabine/Ergonomie:
Sechspfostenkabine mit guter Verarbeitung, hell, groß, hoch und mit gutem Raumgefühl (1,55 x 1,28 m). Einstieg okay, Lenkrad klappt per Pedal weg, gute Türen. Bequemer Luftfedersitz, aber leider kein Beifahrersitz. Die Seitenfenster lassen sich öffnen, kleine Dachluke. Heckscheibe öffnet und schließt gut. Ein kleines Fenster darunter verbessert die Sicht auf die Koppelpunkte. Insgesamt gute Rundumsicht. Klimaanlage mit guter Tastenbedienung. Alle Bedienelemente sind passend angeordnet und gekennzeichnet. Geringste Lautstärke im Test.
Motor:
Der Doosan-Vierzylinder leistet an der Welle bis zu 63 kW (86 PS), der spezifische Verbrauch liegt dabei nur sehr knapp über dem Schnitt (290 g/kWh zu Ø 288). Der Motor hat ein AdBlue-System. Sehr guter Handgashebel. Zusätzlich gibt es ab 1300 U/min einen Drehzahlspeicher, der sich wie ein Tempomat programmieren lässt („Set“ und „Res“ sowie +/–). Die Funktion heißt zwar „CruisePTO“, steht aber nicht direkt mit der Zapfwelle in Verbindung. Die Eco-Taste hält die Drehzahl im verbrauchsgünstigen Bereich.
Getriebe:
Wendegetriebe mit vier Gruppen (Hebel links am Sitz), vier Gängen mit H-Schaltung sowie zwei Lastschaltstufen. Der leichtgängige und präzise Schalthebel trägt zwei Tasten für die Lastschaltung und eine zum Auskuppeln beim Gangwechsel, was gut funktioniert. Im Hauptarbeitsbereich gibt’s elf Gänge. Präzise, lastschaltbare Wendeschaltung links am Lenkrad mit deutlicher N-Position. Die Aggressivität lässt sich einstellen, der Unterschied ist aber gering. Beim Rückwärtsfahren nervt ein Piepton. 39 km/h Höchstgeschwindigkeit im Test.
Hubwerk:
Mit knapp 4,3 t ist die Hubkraft unter dem Schnitt. Mechanische Bedienung über zwei Hebel links neben dem Sitz, schwergängiger Drehknopf für die Senkgeschwindigkeit darunter. Der Kioti hat eine Oberlenker-Regelung. Die mechanische Außenbedienung (rechts) ist brauchbar. Nur die linke Hubstrebe lässt sich direkt verstellen. In der Kulisse des Hubwerkshebels gibt es einen Taster, der (optional) die Zapfwelle schaltet – allerdings nicht nach aktueller Unterlenkerposition, sondern nach Hebelstellung.
Hydraulik:
Im Test mit gutem Kreuzhebel für die Mittenventile (Frontlader) sowie zwei leichtgängigen Hebeln auf der Konsole. Die Kennzeichnung Hebel/Anschluss ist nicht ganz eindeutig. Gute Position der Anschlüsse links neben dem Oberlenker. Mit 75 l/min bei Vollgas gute Förderleistung.
Zapfwelle:
Gute Ausstattung mit 540, 540E und 1000. Die Übersetzungen lassen sich allerdings nur hakelig per Hebel links neben dem Sitz wechseln. Zudem gibt’s (außen) einen Hebel für die Wegezapfwelle. Der elektrische Dreh-Drück-Knopf zum Ein- und Ausschalten hat eine gute Konsolen-Position. Einfache Automatik per Kraftheber.
Allrad/Diff.-Sperre:
Einfacher 4WD-Schalter ohne Automatik auf der Konsole. Die Sperre schaltet man per Pedal mit der Hacke. Auch hier gibt’s nichts Automatisches: Zum Lösen vor das Pedal stoßen.
Fahrkomfort:
Knapp vier Umdrehungen macht die präzise Lenkung von links nach rechts. Trotz Portalachsen ist der Kioti nicht besonders wendig (9,43 m). Der Blinkerhebel sitzt rechts recht weit vom Lenkrad und hat keine Rücksteller. Das Lenkrad ist zu niedrig. Die Bremsen arbeiten präzise, die Handbremse macht einen kurzen Weg und packt dann gut zu (keine Warnung bei Fahrten mit gezogener Bremse). Auch wegen der Michelin-Reifen war der Fahrkomfort im Test hoch.-gh-
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