Kohlhernie bereitet immer mehr Probleme in Raps. Der bodenbürtige Pilz verursacht Wurzelgallen, Welke, Verkümmerungen und vorzeitige Abreife. Der Befall kostet 13 bis 26% des TKG und 4,7 bis 6,1% Ölgehalt. Betroffen sind vor allem die Anbaugebiete in Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen.
Enge Rapsfruchtfolgen sind problematisch. 300 verschiedene Kreuzblütler dienen dem Pilz als Wirtspflanze. Die Verbreitung der Dauersporen erfolgt über Transport von Erde, Tieren und Pflanzen, sowie Regenwasserabfluss von Befallsflächen.
Die frühe chemische oder mechanische Bekämpfung von Ausfallraps reduziert die Vermehrungsrate des Pilzes, wie Dr. Nazanin Zamani Noor vom Julius Kühn-Institut festgestellt hat. Auf einer Tagung berichtete die Wissenschaftlerin, dass die Pathotypen P1 und P3 am weitesten verbreitet sind. Man hat auch Pathotypen gefunden, die die Resistenz von Mendel und anderen resistenten Sorten überwunden haben. Um sich vor Kohlhernie zu schützen, empfiehlt Dr. Noor:
- Raps möglichst auf befallsfreien Flächen anbauen und Bestände regelmäßig auf Befall kontrollieren.
- Wirtspflanzen wie Ausfallraps, Rapsdurchwuchs, kreuzblütige Zwischenfrüchte (Senf!) und Wildkräuter (Hirtentäschel, Hellerkraut) auf Befallsflächen regelmäßig bekämpfen.
- Bodenbearbeitungs- und Sägeräte regelmäßig reinigen, um Verschleppen von verseuchtem Boden in saubere Flächen zu vermeiden. Befallene Flächen zuletzt bearbeiten, dann Maschinen gründlich reinigen. Erosion durch Wind und Wasser unterbinden.
- Raps nicht öfter als alle vier Jahre und keine kruziferen Zwischenfrüchte anbauen.
- Drainagen pflegen und Boden gut lockern, um Staunässe zu vermeiden.
- Den Boden-pH über 6,8 anheben.
- Resistente Sorten nur bei nachgewiesenem Befall alle vier Jahre anbauen, um die Resistenz so lange wie möglich zu erhalten.