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Konsequent unkrautfrei

Lesezeit: 5 Minuten

Mais reagiert auf Unkraut­konkurrenz mit erheblichen Ertragsverlusten. ­Empfehlungen für Normalstandorte gibt Günter ­Klingenhagen, LWK Nordrhein-Westfalen. Konzepte für Wasserschutzgebiete stellt Kerstin Hüsgen, LTZ Augustenberg, vor.


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Vor allem in kalten oder trockenen Frühjahren bringen Spritzfolgen gegen Unkräuter in Mais Vorteile. Im Vergleich zur Einmalbehandlung sind nicht selten 5 % Mehrertrag möglich. Zudem können Sie damit flexibel auf Spätunkräuter reagieren. So lassen sich hartnäckige Samenunkräuter wie Vogelknöterich oder Storchschnabel am besten im frühen Nachauflauf kontrollieren. Gegen Wurzelunkräuter wie Acker- und Zaunwinde, Disteln und Quecke sind dagegen Termine im 6- bis 8-Blattstadium wirkungsvoller.


1. Standardstrategien


Auf normalen Standorten ist es sinnvoll, den breit wirksamen Wirkstoff Terbuthylazin in die Herbizidstrategie einzubauen. Hier die Empfehlungen:


Glyphosat vor der Saat:

Bei optimalen Boden- und Witterungsbedingungen können Sie Unkraut, das sich in der Zwischenfrucht oder auf der Pflugfurche entwickelt hat, mechanisch beseitigen. Auf schweren oder feuchten Böden gelingt dies häufig aber nicht.


In diesen Fällen ist es besser, Glyphosat-haltige Produkte bis einen halben Tag vor der Bearbeitung bzw. Saat anzuwenden. Geht es um schwer bekämpfbaren Fuchsschwanz, sollte die Behandlung zwei Tage vor der Bodenbearbeitung abgeschlossen sein. Treten zusätzlich Wurzelunkräuter wie Ackerwinde, Landwasserknöterich, Ackerschachtelhalm und Disteln auf, empfiehlt sich ein Einsatz von 5 l/ha Kyleo. Diese Behandlung ist bis drei Tage vor der Saat möglich.


Wer den Mais ohne weitere Bodenbearbeitung gelegt hat, kann den restlichen Unkrautbesatz vor dem Auflaufen des Maises bis 5 Tage nach der Saat mit Glyphosat behandeln. Der Zusatz von 5 kg SSA/200 l Wasser verbessert die Wirkung der Glyphosate und von Kyleo.


Flächen ohne Hirse:

Sind die Böden feucht, gut abgesetzt und sind Niederschläge angekündigt, empfiehlt sich auf Flächen ohne Hirsebesatz der Einsatz von Bodenherbiziden im Vorauflauf. Geeignet ist z. B. eine Kombination aus 2 l/ha Gardo Gold + 2 l/ha Activus. Falls nötig, können Sie Glyphosat zumischen.


Im Nachauflauf hat sich das Herbizid Calaris für Flächen ohne Hirsen bewährt (Übersicht 1). Alternativ mit ebenfalls guter Wirkung gegen Nachtschatten eignen sich Mischungen aus 1 bis 1,5 l/ha ­Zeagran Ultimate/Bromoterb jeweils plus 0,6 l/ha Sulcogan/Callisto.


Mischen Sie gegen Fuchsschwanz, Flughafer und Quecke Gräserherbizide wie Motivell forte usw. zu. Besser und verträglicher ist es allerdings, diese nachzulegen. Bei stärkerem Fuchsschwanzdruck sind volle Mengen z. B. von 1,5 l/ha MaisTer flüssig erforderlich.


Auf extremen Fuchsschwanzstandorten geht kein Weg an einer Spritzfolge vorbei. Nach Vorlage von 3 l/ha Gardo Gold + 1 l/ha Laudis im Einblattstadium des Fuchsschwanzes erfolgt eine Nachlage mit voller Menge von MaisTer flüssig zum 4- bis 6-Blattstadium des Maises.


Empfehlungen bei Hirsebesatz:

Ist der Unkrautdruck auf Ihrer Fläche hoch und tritt Storchschnabel verstärkt auf, haben auch in diesen Fällen die Spritzfolgen die Nase vorn. Führen Sie die erste Behandlung im Vor- bzw. frühen Nachauflauf bis zum 2-Blattstadium durch. Die zweite folgt dann zum 6-Blattstadium des Maises.


Mit Hilfe einer Vorlage aus Gardo Gold + Sulcogan legen Sie den Grundstein. Nachauflaufende Hirse, Gräser und Unkräuter lassen sich später mit dem Elumis P Pack bekämpfen. Dieser unterdrückt auch Quecken, wenn sie zu diesem Termin drei neue Blätter gebildet haben sowie 20 cm lange Winden.


Der Einsatz vom Clio Top BMX Pack mit halber Menge ist auf ausgesprochenen Hirsestandorten (inklusive Fingerhirse) von Vorteil. Ein ähnliches Wirkprofil bieten 2 l/ha Gardo Gold oder 1,5 l/ha Spectrum Gold, jeweils + 1 l/ha Laudis + 0,2 l/ha Buctril. Die Nachlage kann wiederum mit dem Elumis P Pack oder MaisTer flüssig erfolgen.


Ist es zum ersten Termin sehr trocken, ist es sinnvoll, zunächst nur blatt-aktiv mit z. B. Laudis + Buctril zu arbeiten und das Bodenherbizid (z. B. Gardo Gold/Spectrum Gold) in Mischung mit einem Gräserherbizid wie Motivell forte oder MaisTer flüssig zum zweiten Termin einzusetzen. Denn jahresabhängig entwickeln sich Gräser wie Quecke deutlich schneller als der Mais.


Bei starkem Besatz ist eine frühzeitige Behandlung mit einem Gräserherbizid wie MaisTer flüssig erforderlich. Im Anschluss können Sie mit Laudis Express oder 0,15 l/ha Clio + 0,2 kg/ha Arrat + 1 l/ha Dash gegen nachauflaufende Hirsen und Kräuter vorgehen (siehe Übersicht 2 auf Seite 79).


Wer einen geringen Unkrautdruck erwartet, kommt auch mit einer einmaligen Behandlung im 3- bis 4-Blattstadium zurecht. Je nach Unkrautdruck sind dann zwei Drittel bis die volle Aufwandmenge zu empfehlen. Flexibel können Sie mit Eigenmischungen aus Gardo Gold bzw. Spectrum Gold + Laudis Express agieren. Über Laudis erreichen Sie zusätzlich eine ordentliche Wirkung gegen Jährige Rispe.


Bewährt für Standorte mit allen Hirsearten hat sich neben dem Clio Top BMX Pack auch der Laudis Aspect Pack, der aber eine etwas geringere Bodenwirkung aufweist. Wer Hühner-, Borstenhirse und Rispe bekämpfen und Quecke zumindest unterdrücken will, kann dafür den Elumis Extra Pack nutzen.


Geht es um Hühnerhirse und Kräuter sind die „Zintane“ bzw. der Successor Top 2.0 Pack auch geeignet. Im Zintan Platin Plus Pack ist zusätzlich Peak enthalten, das sich sehr gut z. B. für Nachbehandlungen gegen Quecke und Winden in Mischung mit Motivell forte verwenden lässt. Spielt Quecke keine Rolle, hat sich gegen späte Winden Arrat + Dash bewährt (siehe Übersicht 3).

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