Die Notierungen für weibliche Schlachtrinder haben ihren Aufwärtstrend fortgesetzt. Das gilt besonders für Kühe. Das Angebot ist gering und trifft auf eine stetige Nachfrage.
Marktkenner glauben zwar nicht, dass die Kuhnotierungen in den kommenden Wochen zu einem Höhenflug ansetzen. Normalerweise nehmen die Anlieferungen ab Ende August/Anfang September allmählich zu, weil die ersten Tiere von den Weiden geholt werden. Das führt dann zu stagnierenden oder schwächelnden Preisen. Das kann auch in diesem Jahr so kommen, muss es aber nicht.
Von Januar bis Anfang August 2017 wurden in Deutschland knapp unter 597000 Kühe geschlachtet. Das waren 8% weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Und das Angebot dürfte klein bleiben:
- Der Weideabtrieb könnte noch einige Zeit auf sich warten lassen. Die Regenfälle der letzten Wochen haben die Grundfuttersituation verbessert.
- Viele Betriebsleiter haben ihre Herden im letzten Jahr knallhart durchselektiert. Es stehen deshalb jetzt relativ wenige Altkühe zur Schlachtung an. Und verkleinert werden die Herden bei der aktuell guten Lage am Milch- markt derzeit ohnehin nicht.
Die Preise für weibliche Schlachtrinder werden überdies durch die festen Jungbullennotierungen gestützt. Viele Verarbeiter setzen in den Rezepturen schon auf deutlich günstigeres Kuhfleisch. Und das bedeutet, die saisonale Preisdelle am Schlachtkuhmarkt könnte 2017 relativ moderat bleiben oder – wenn es sehr gut läuft – sogar ganz ausfallen.