Im Sog der zeitweilig äußerst schwach tendierenden Jungbullennotierungen haben die Erzeugerpreise für Kühe und Färsen auch nachgegeben. „Sonst hätte eine Kuh pro Kilo Schlachtgewicht schon fast so viel gekostet wie ein Bulle, und das hätte man am Markt nicht umsetzen können“, sagt ein Beobachter. Zuletzt gab es aber wieder Licht am Horizont. Die Notierungen scheinen sich zu fangen.
Folgendes spricht dafür, dass die Preise für weibliche Schlachtrinder auch im weiteren Verlauf zumindest stabil tendieren dürften:
- Das Angebot bleibt bei uns und in vielen anderen EU-Ländern saisonbedingt begrenzt, schließlich hat die Weidesaison begonnen.
- Die Nachfrage an den Rindfleischtheken ist in dieser Jahreszeit nicht gerade lebhaft. Aber im Gegensatz zum Bullenfleisch wird Kuhfleisch von den hiesigen Verarbeitern meistens stetig geordert. Das stützt die Notierungen zumindest etwas.
Auf deutlich anziehende Erlöse sollte man als Halter aber nicht spekulieren. Solange die Notierungen für männliche Schlachtrinder auf der Stelle treten, engt das den Spielraum nach oben bei Kühen und Färsen ein.
Dreh- und Angelpunkt ist auch hier der überregionale bzw. internationale Handel. „Wenn es uns gelingt, mit Abnehmern in angrenzenden EU-Ländern ins Geschäft zu kommen oder mit den Russen, dann geht es mit den Preisen aufwärts“, zeigt sich ein Großhändler überzeugt. Bleibt zu hoffen, dass es so kommt.