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Lavendel: Duftstoff und Kundenattraktion

Lesezeit: 3 Minuten

Mit dem violetten Lippenblütler verbinden viele die Provence. Doch auch in Nordrhein-Westfalen blüht er vielversprechend.


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Was brachte Sie auf die Idee, Lavendel auf Ihrem Acker in Lippe anzubauen?


Meiwes: Ich probiere gerne neue Kulturen aus. Im Jahr 2014 sprach mich der Naturdüfte-Hersteller Taoasis aus meiner Region an, für ihn Lavendel anzupflanzen. Ich war sofort begeistert.


Seit wann wächst die Kultur auf Ihrem Betrieb und wie groß ist der Anbau?


Meiwes: Im September 2014 pflanzten wir 2 ha Echten Lavendel. Er ist eine Dauerkultur, wenn die Pflanzen den Winter gut überstehen und Dauerunkräuter zurückgehalten werden können.


Welche Vorteile bringt die Kultur?


Meiwes: Das blaue Blütenmeer des Lavendels ist bereits jetzt ein erfolgreicher Marketingeffekt für meinen Betrieb. Auch Insekten fliegen die Pflanze verstärkt an. Ob sich die Kultur auch finanziell rechnet, muss sich noch zeigen.


Welche Ansprüche an den Standort hat der bis zu 1 m hohe Lavendel?


Meiwes: Ideal ist ein Südwest-Hang, sodass die Pflanzen viel Sonne bekommen. Eine geschützte Lage und keine Staunässe sind günstig. Steine im Boden sind sogar von Vorteil.


Wie sah die erste Pflanzung aus?


Meiwes: Wir haben die ca. 50000 Jungpflanzen mit einer Gemüsepflanzmaschine gesetzt. Dazu haben wir den Boden vorher mit einer Umkehrbeetfräse bearbeitet. Die Pflanzen waren zu dem Termin ca. 5 cm groß.


Welche Maßnahmen müssen Sie über die Vegetation durchführen?


Meiwes: Ein konsequentes Beseitigen der Unkräuter ist wichtig. Dafür nutzen wir die Maschinenhacke oder ziehen die unerwünschten Pflanzen mit der Hand heraus. Zudem muss man verhindern, dass die Kultur über die Jahre verholzt. Im Spätsommer bzw. Frühherbst schneiden wir den Lavendel daher auf ca. 10 bis 15 cm zurück. So kann er vor dem Winter neu austreiben.


Wie ernten Sie den Lavendel?


Meiwes: Auf unserem Betrieb erfolgte die Ernte in der Vollblüte bisher per Hand. Dazu haben wir die Blüten mit einem Teil des Stängels und der Blätter abgeschnitten. Für größere Flächen, wie in Frankreich, gibt es aber auch schon mechanische Lösungen, wie z.B. Luftkissenmäher oder Feldhäcksler.


Wie werden die Blüten weiterverarbeitet und welche Produkte entstehen daraus?


Meiwes: Unser Abnehmer Taoasis gewinnt aus dem Lavendel-Schnittgut (Stängel und Blüten) durch Destillation das ätherische Öl. Dabei zieht der heiße Wasserdampf das Öl aus den Pflanzenzellen. Für die reine Essenz werden Wasser und Öl danach getrennt.


Was sind die größten Herausforderungen in den nächsten Jahren?


Meiwes: Den Lavendel-Acker frei von Unkraut zu halten, ist die wichtigste Aufgabe. Auch an den richtigen Erntezeitpunkt tasten wir uns heran.


Wird Ihre Region die neue Provence?


Meiwes: Bislang scheint die Pflanze unter unseren Bedingungen gut zu wachsen. Auch die getestete Qualität ist sehr gut. Die Nachfrage ist auf jeden Fall da, der Erlös für den Betrieb reicht aber noch nicht aus.-afb-

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