Bis zu 20% Sauen mit Schulterverletzungen (Schulterulzera) sind in vielen Herden leider keine Seltenheit mehr. Der Ernährungszustand der Sauen spielt dabei eine wichtige Rolle. Vor allem hochleistende Sauen mit großen Würfen verlieren während der Säugezeit mehr Körpersubstanz, als sie durch die Futteraufnahme ausgleichen können. Um mit der aus dem Futter aufgenommenen Energie 14 Ferkel säugen zu können, müssten die Tiere etwa 100 MJ umsetzbare Energie (ME) oder umgerechnet 8 kg Futter pro Tag aufnehmen. Das gelingt allerdings nur selten.
Aber auch das Alter der Tiere und Lahmheiten spielen bei der Entstehung von Schulterläsionen eine wichtige Rolle. Die Tragezeit reicht häufig zum vollständigen Ausheilen der Druckstellen nicht aus, sodass sich das Problem mit zunehmendem Alter verschlimmert. In Untersuchungen kam zudem heraus, dass lahme Sauen ein 16-mal höheres Risiko von Schulterläsionen aufweisen als Tiere ohne Fundamentprobleme. Eine Erklärung könnte sein, dass lahme Sauen deutlich mehr Zeit in Seitenlage verbringen als Tiere mit intaktem Bewegungsapparat.