Der Schweinemarkt ist derzeit unberechenbar. Erst steigt der Preis um 25 Cent pro kg binnen fünf Wochen, um in zwei Etappen wieder um 10 Cent zu fallen. „Wie soll ich so meine Vermarktung planen“, regt sich ein nordwestdeutscher Mäster auf. Die gute Nachricht: Die extremen Schwankungen sprechen für ein knappes Fleischangebot. Offenbar hat die rote Seite wenig Puffer, um Veränderungen in der Nachfrage abzufedern. Gleichzeitig heißt es in Süddeutschland, es sei kaum noch Platz im Froster. Wie viel Ware in den Kühlhäusern schlummert, wissen die „Roten“ wohl nur selbst.
Für die kommenden Wochen rechnen Marktbeteiligte nur mit stabilen Preisen. „Das Ostergeschäft ist gelaufen, und die fehlenden Schlachttage belasten meist den Lebendmarkt“, berichtet ein Händler. Für Preisdruck sei das Angebot aber zu knapp:
- Die Schlachtzahlen sind seit Jahresstart rund 1 % kleiner als im Vorjahr.
- Holland-Importe gehen seit Monaten spürbar zurück, weil unsere Preise offenbar nicht mehr attraktiv sind.
Die Erzeugerpreise dürften spürbar steigen, sobald die Fleischnachfrage anzieht. „Spätestens wenn die Grillsaison startet“, meint ein Händler.
Wie viel mehr dann drin ist, hängt allerdings auch vom Export ab. International sind die Preise derzeit nicht so rosig. Vor allem die USA und Kanada geben in der Produktion weiter Gas. Andererseits lagen die Drittlandausfuhren der EU im Dezember 2017 erstmals seit vielen Monaten wieder über dem Vorjahreslevel.