Am Schweinemarkt steigt die Stimmung. Das Angebot ist weiterhin knapp, und die Fleischnachfrage belebt sich. Einzig die Schlachtunternehmen Tönnies und Vion traten zuletzt etwas auf die Euphoriebremse. Mitte März verkündeten sie überraschend Hauspreise, standen damit aber ziemlich allein da. Wie Händler berichten, gingen die Lieferungen an diese beiden Häuser merklich zurück, sodass sie in der Folgewoche auf den VEZG-Preis einlenkten. Der stand zu Redaktionsschluss bei 1,57 € pro kg SG und dürfte nun weiter anziehen:

• Das Angebot bleibt knapp. Im bisherigen Jahresverlauf bewegen sich die Schlachtungen in Deutschland gut 2% unter Vorjahreslevel.
• Die Fleischnachfrage belebt sich, weil der Lebensmittelhandel bald das Sortiment auf Grillware umstellt.
• Der Drittlandexport läuft. Die EU hat 2016 alle Rekorde gebrochen und erstmals fast 4 Mio. t Schweinefleisch außerhalb der Gemeinschaft abgesetzt. Jede vierte Tonne kam dabei aus Deutschland.
• Das Absatzventil China bleibt auch 2017 groß, erwarten Experten. Bei Tönnies rechnet man übrigens in den nächsten zwei Wochen mit der Wiederzulassung für den chinesischen Markt.

Die Fakten sprechen daher für steigende Preise. Marktteilnehmer sehen in den kommenden Wochen Erzeugerpreise über 1,60 €/kg. „Und wenn die Grillgeräte richtig glühen, ist auch noch mehr drin“, glaubt ein Händler.

Auch der EU-Prognoseausschuss in Brüssel sieht die Lage positiv. Für das zweite Quartal sehen die Experten einen Schnittpreis der E-Schweine bei immerhin 1,65 €/kg – und im dritten Quartal sogar 1,75 €/kg.