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Mehr Geburtshilfe, weniger Verluste

Lesezeit: 3 Minuten

Viel oder wenig in die Geburt eingreifen? Diese Frage stellt sich jeder Sauenhalter regelmäßig. Ein Praxisbetrieb hat in acht Versuchsdurchgängen sein Geburtsmanagement variiert.


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Mit der höheren Fruchtbarkeit der Sauen steigt das Risiko für Totgeburten. Während früher 0,5 bis 0,7 Ferkel je Wurf tot geboren wurden, müssen viele Betriebe heute mit doppelt so hohen Totgeburtenraten rechnen.


Das LfULG Sachsen hat untersucht, ob frühe Eingriffe in die Geburten die Totgeburtenrate vermindern können. Dazu wurde in einem Praxisbetrieb das Geburtsmanagement bei über 1000 Würfen einer hochfruchtbaren Herkunft variiert. In vier Versuchsdurchgängen wurde in die Geburten möglichst wenig eingegriffen (99 Eingriffe bei 604 Geburten = 16%). In den darauffolgenden vier Versuchsdurchgängen wurde jedes Ferkel geholt, das nach 30 Minuten noch nicht auf der Welt war. So kam man auf 193 Eingriffe bei 453 Geburten (45%). Nach dem Eingriff erhielt die Sau intramuskulär 2 ml Oxytocin, um die Wehen anzuregen.


Ergebnisse:


  • Über alle acht Durchgänge hinweg dauerten die Geburten im Schnitt 354 Minuten und damit doppelt so lange wie früher. Die Geburtsdauer streute sehr stark – von 60 Minuten für die schnellste bis 900 Minuten, d.h. 15 Stunden, für die langsamste Geburt. Mehr als 30% der Geburten dauerten vier bis sechs Stunden. Über 20% der Sauen ferkelten innerhalb von sechs bis acht Stunden ab.
  • Die Länge der Geburt hat nichts damit zu tun, wie groß die Würfe sind: große oder kleine Würfe werden schnell oder langsam geboren.
  • Die Totgeburtenrate korreliert sehr stark mit der Anzahl insgesamt geborener Ferkel und der Geburtsdauer. So verdreifacht sie sich beispielsweise, wenn die Dauer der Geburt von ein bis zwei Stunden auf über zehn Stunden ansteigt.
  • Das intensivere Eingreifen in die Geburten konnte deren Dauer durchschnittlich nur um 18 Minuten verkürzen (siehe Übersicht). Die Anzahl an Totgeburten verringerte sich um 0,2 Ferkel je Wurf. Die Unterschiede waren jedoch statistisch nicht signifikant.
  • Durch die Eingriffe und die nachfolgende Oxytocin-Gabe wurde die Ferkelverlustrate in der gesamten Säugezeit gesenkt – und zwar signifikant um 5%-Punkte. Die geholten Ferkel sind offenbar vitaler als solche Ferkel, die mit größerem Zeitabstand zu ihren Wurfgeschwistern geboren wurden. Sie nehmen mehr Kolostralmilch auf und laufen damit weniger Gefahr, erdrückt zu werden.
  • Die Anzahl an Sauen, die wegen Ausfluss behandelt werden mussten, stieg nur geringfügig an. Wichtig ist jedoch, vor dem Eingriff die Hände zu desinfizieren und/oder Einmalhandschuhe zu tragen.


Fazit: Eingriffe während der langen Geburten sind sinnvoll, weil die individuelle Geburtsgeschwindigkeit wichtig für die Vitalität und damit die Überlebensrate der Saugferkel ist. Dafür sollte man nicht länger als 30 Minuten zum voran geborenen Ferkel warten.


Kontakt: Dr. Eckhard Meyer, LfULG, eckhard.meyer@smul.sachsen.de

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