Das Ergänzen von pansengeschütztem Lysin erhöht die Milcheiweißmenge signifikant. Das zeigt ein Versuch der Hochschule Osnabrück.

Lysin zählt nach Methionin zu den erstlimitierenden Aminosäuren: Sind diese essenziellen Bausteine nicht ausreichend verfügbar, ist das genetische Potenzial für Leistung oder Wachstum begrenzt.

Die Wissenschaftler unterteilten 300 Kühe auf einem Praxisbetrieb über sechs Monate in zwei Gruppen. Alle Tiere erhielten eine GVO-freie und Maissilage-betonte Ration mit Rapsextraktionsschrot, Futterharnstoff und Kraftfutter (44 kg Milch, 3,9% Fett und 3,4% Eiweiß). Die Versuchsgruppe erhielt zusätzlich pansengeschütztes Lysin, um den Bedarf dieser Aminosäure zu 100% zu decken.

Ergebnisse: Mit 48,05 kg Milch pro Tag produzierten die Versuchstiere im Mittel 1,59 kg mehr Milch als die Kontrolle.

Einen signifikanten Unterschied gab es bei der Eiweißmenge. Diese lag mit Lysin-Zugabe bei 1,551 kg je Tier und Tag und damit 76 g höher als in der Kontrollgruppe. Der Harnstoffgehalt war in der Versuchsgruppe mit 184 ppm signifikant niedriger.

Der Fettgehalt unterschied sich kaum zwischen den Gruppen. Auch auf die Futteraufnahme oder Zellzahl hatte die Lysin-Ergänzung keinen Einfluss.

Die Autoren schlussfolgern, dass bei Rationen mit viel Rapsschrot die Milchproteinsynthese durch Lysin limitiert wird. Eine Ergänzung scheint ökonomisch sinnvoll, um die Nutzung aufgenommener Proteine zu verbessern.