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Mehrere Fahrzeuge bereits im Einsatz

Lesezeit: 3 Minuten

Die Familie Grandjot aus Hofgeismar hat innerhalb von acht Monaten drei E-Fahrzeuge für Privat- und Betriebsfahrten angeschafft.


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Rund 15 bis 30 km legen Helmut Grandjot und seine vier Mitarbeiter täglich mit Betriebsfahrzeugen zurück. Denn auf dem Betrieb gibt es nicht nur den Sauenstall mit 300 Plätzen, sondern auch einen etwa 1 km entfernt liegenden Ferkelaufzuchtstall und einen ebenfalls außerhalb liegenden Maststall. Dazu kommt die eigene, außerorts liegende Biogasanlage. Und schließlich ist Grandjot an einer Gemeinschaftsbiogasanlage im Nachbarort beteiligt. Auf diese Weise kommen täglich etliche Fahrten zu den Standorten zusammen.


Früher haben er und die Mitarbeiter das mit einem Polo und einem Caddy von VW erledigt. Im Jahr 2016 jedoch investierte der Landwirt 6000 € in einen gebrauchten Renault Kangoo mit Elektroantrieb. Die Mitarbeiter waren zunächst skeptisch. Doch das Fahrzeug mit großem Laderaum wurde schnell sehr beliebt und war ständig im Einsatz. Daher kam als zweites Fahrzeug der Kabinenroller „Renault Twizy“ auf den Hof. Allein dieses Spaßfahrzeug mit Straßenzulassung fährt täglich rund 15 km. Die Batterie hält für 50 bis 60 km. Und kurze Zeit später kam ein elektrisch angetriebener Smart auf den Hof, der vor allem privat genutzt wird.


Nachts geladen:

Die Fahrzeuge werden an zwei Ladestationen auf dem Hof bzw. auf der Biogasanlage aufgeladen. Tagsüber nutzt Grandjot dafür den Solarstrom, den er auf dem Hausdach erzeugt. „Aber wir laden hauptsächlich nachts mit Biogasstrom“, sagt er. Damit sind die Fahrzeuge morgens immer einsatzbereit. Der Strom wird wie der Eigenstrom für die Biogasanlage vor dem Übergabepunkt ans Netz abgezweigt. Grandjot nutzt keine Schnellladestation, da die Fahrzeuge nachts genügend Zeit zum Laden haben. Eine Ladung dauert so beim Kangoo etwa sechs bis sieben Stunden.


Die Ladestation eines hessischen Anbieters hat pro Stück 1400 € gekostet. Eine dritte Säule am Satelliten-BHKW nutzt er zusätzlich zur Öffentlichkeitsarbeit: Den Platz hat er einem Weinlokal als Parkplatz vermietet. Die Kunden können dort abends ihre Fahrzeuge laden (Autos oder E-Bikes). Noch ist die Annahme überschaubar. Trotzdem informiert eine große Tafel neben der Ladesäule über Bioenergie. „Die Verbraucher bekommen eine ganz ande-re Beziehung für Bioenergie, wenn sie erfahren, dass ein E-Smart mit dem Strom aus 1 t Mist 1000 km fahren kann“, so der Landwirt.


Folgende Erfahrungen hat Grandjot nach knapp einem Jahr mit den Elektrofahrzeugen gemacht:


  • Für die Kurzstrecken als Betriebsfahrzeuge sind die E-Autos alltagstauglich und gut geeignet. Für Strecken über 150 km sind aber immer noch Autos mit Verbrennungsmotor nötig.
  • Die Fahrzeuge ohne Kupplung oder Getriebe verschleißen auf den Kurzstrecken nicht so wie konventionelle Autos, die nie richtig warm werden.
  • Im Winter lässt sich das Fahrzeug per Zeitschaltuhr vorwärmen, da die Heizung aus einem einfachen, elektrisch angetriebenen Heizlüfter besteht. Das erhöht in der kalten Jahreszeit den Komfort erheblich. Allerdings senkt die Heizung bei der Fahrt die Reichweite z.B. beim Kangoo von 150 km auf 90 bis 100 km.
  • Weil es bei den E-Fahrzeugen weder Zündkerzen noch Zahnriemen oder Ölwechsel gibt, liegen die Wartungskosten bei jährlich nur etwa 50 bis 70 €. Dazu kommt die zehnjährige Steuerbefreiung.
  • Der Verbrauch je 100 km liegt beim Twizy bei 10 bis 12 kWh, beim Smart bei 15 kWh und beim Kangoo bei 20 kWh. Damit liegen die Verbrauchskosten bei 25 ct/kWh bei 2,50 bis 5 € – unschlagbar günstig im Vergleich z.B. zum vorher eingesetzten VW Polo (ca. 8,40 €/100 km plus deutlich höhere Wartungskosten).
  • Als Nachteil sieht er die geringe Anhängelast der Fahrzeuge, der Kangoo darf gerade einmal 300 kg ziehen.

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