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Melkroboter werden intelligenter

Lesezeit: 4 Minuten

Was tut sich bei Melkrobotern? Die wichtigsten Neuheiten und Weiterentwicklungen zeigt Thomas Bonsels vom Eichhof in Hessen.


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Der Trend bei Melkrobotern ist klar: mehr Sensoren, mehr Analyse. Die Firmen arbeiten schwerpunktmäßig an neuen Software-Lösungen und Management-Systemen.


Um daraus Nutzen zu ziehen, müssen die Systeme Daten filtern, auswerten, mit anderen Informationen vernetzen und daraus Handlungsempfehlungen ableiten. Nur so lässt sich effizient arbeiten und die Tiergesundheit sowie Leistung verbessern.


Einige Firmen haben aber auch in der Hardware Details verbessert. Dazu zählen DeLaval, GEA sowie Lely. Und Happel, SAC, Insentec sowie Flaco, die alle auf den gleichen Melkroboter zurückgreifen, aber ihre eigene Software und ihr eigenes Melkzeug nutzen.


Von Lemmer-Fullwood und Boumatic gibt es keine Neuerungen. Sie arbeiten an der Zuverlässigkeit der Anlagen. Lemmer-Fullwood setzt das „zentrale Melken 4.0“ in den Fokus. Das ist ein zentrales Melksystem mit mehreren Melkrobotern im Halbkreis.


Neues zu Reinigen, Melken, Dippen


Zum eigentlichen Melkvorgang gibt es relativ wenig Innovationen.


  • Am aktivsten sind hier Happel, SAC, Insentec und Flaco: Sie haben neue Dippdüsen als 4er-Balken montiert (1). Der komplette Balken lässt sich je nach Kuhlänge verschieben, jede Düse vier-telindividuell einstellen. Ziel ist eine bessere Zitzenbenetzung beim Dippen. Das Nachfüllen der Dippmittel ist aber nach wie vor sehr umständlich über Edelstahl-Druckbehälter.


Optimiert ist dagegen die Greifzange. Sie holt die Melkbecher aus dem Magazin. Der sog. Gripper soll weniger Verschleiß haben. Und in der Kotrinne gibt es jetzt eine Wasserspülung. Das soll die Hygiene verbessern.


  • Der Lely Astronaut A4 hat ein neues Bürstenkonzept (2): Ein verbesserter Antrieb, Mehrfachdüsen und feste Bürstenabstreifer sollen den Wartungsaufwand reduzieren.


Schneller Wechsel


Um den Ein- und Austritt der Kühe in die Box zu erleichtern, haben einige Hersteller ihre Anlagen nachgebessert:


  • Bei DeLaval ist die Eingangstür des VMS jetzt über zwei Löcher verstellbar. Der Eintritt verbreitert sich somit um bis 12 cm. Das ist insbesondere für großrahmige Tiere oder Fleckvieh sinnvoll.
  • Ähnlich ist es bei Happel, SAC, Insentec und Flaco: Hier lässt sich der Positionierungsbügel verstellen. Die Tiere sollen so ruhiger stehen und weniger Spielraum haben. Das soll das Reinigen und Ansetzen verbessern. Zudem sind Gummikeile im Boden und seitlich verbaut. Auch diese positionieren die Kühe. Dadurch soll insbesondere die Trefferquote beim Dippen steigen.


Die Anlagen sind jetzt komplett aus Edelstahl, die Kabelführung ist optimiert. Das wirkt aufgeräumt und hochwertig. Der Kraftfutter-Trog ist ebenfalls aus Edelstahl und schlanker (6). Das soll die Futteraufnahme steigern und die Reinigung erleichtern.


Optionale Helfer als Kundenservice


Die Firmen wollen stärker auf betriebsindividuelle Wünsche eingehen. Deshalb gibt es mehr optionale Technik-Lösungen.


  • DeLaval hat gleich zwei neue Angebote. Zum einen eine Schwamm- und Düsenreinigung (4) für die Kamera (Endeffektor-Reinigung mit Düse). Sie kommt aus den USA, weil Betriebe dort mit Sand einstreuen. Auch hierzulande soll sie verhindern, dass Schmutz die Oberfläche der Kamera zerkratzt und so die Arbeiten behindert.


Zudem bietet DeLaval optional eine Sprüheinrichtung für die hinteren Klauen an (5). Sie arbeitet ausschließlich mit Wasser und lässt sich mit der Bodenreinigung verbinden. So lässt sich problemlos Brunnenwasser nutzen. Und die Klauenreinigung kann schon während des Melkens erfolgen.


  • GEA will ab Mitte 2017 das Zellzahl-Messgerät CMIQ anbieten. Es erfasst die Zellzahl in Echtzeit und separat für jedes Euterviertel. Es ist optional ausschließlich für die Monobox erhältlich, nicht für den MIone. -pl-


Daten managen und vernetzen


Die mit Abstand meisten Neuerungen kommen zum Datenmanagement. Wir beschränken uns auf die wichtigsten Entwicklungen.


  • DeLaval macht mit der Delpro-Software 5.1 einen großen Sprung: Endlich lassen sich die Futterkurven zielgerichtet anpassen, z.B. nach Laktationstagen oder Milchleistung. Das erleichtert eine ausgewogene Fütterung der Milchviehherde.


Insgesamt ist die Software anwenderfreundlicher. Verschiedene Parameter lassen sich verknüpfen und grafisch darstellen. Die BCS-Kamera (Beurteilung Körperkondition) ist jetzt auch an Delpro gekoppelt und arbeitet nicht mehr separat. Zudem ist nun ein Vergleich mit anderen VMS-Betrieben möglich.


  • Lely hat das Management-System T4C InHerd optimiert: mehr Filterfunktionen, bessere Datenanalyse. Die Kuhortung im Stall ist integriert (in Verbindung mit den entsprechenden Transpondern). Zudem fokussiert sich Lely auf die Datenvernetzung zwischen automatischem Melken und Füttern. So fließen die Daten des Futterroboters Vector mit in das Programm ein. Das bringt mehr Übersicht und spart Zeit. Melkroboteralarme und Hinweise erscheinen auch in der App T4C InHerd (3).
  • Auch GEA hat das DP-Herdenmanagement-Programm verbessert. Über eine Cloud sind alle Daten online verfügbar. Zudem baut der Hersteller die Verbindung zwischen GEA DairyNet und 365FarmNet aus. Ziel ist ein webbasiertes Managementsystem, das auch über ein Smartphone nutzbar ist.

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