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Mut zur Nische!

Lesezeit: 3 Minuten

Für viele Milchviehhalter geht es um die Existenz: Die Berliner Milcheinfuhr-Gesellschaft ist pleite. Auch in Baden-Württemberg und Bayern standen über Nacht rund 400 Betriebe ohne Molkerei da.


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Zwar fanden sich letztlich für alle neue Abnehmer. Doch die Lieferverträge gelten oft nur für wenige Wochen, bedeuten ein ruinöses Milchgeld – oder beides (siehe Seite 6).


Situationen wie diese verunsichern die ganze Branche. Auch viele nicht selbst betroffene Bauern überlegen, wie sie ihre Vermarktung auf stabilere Beine stellen können. Spätestens seit dem Quotenende sind extreme Marktschwankungen für die Milcherzeuger Realität und werden die Preise immer wieder durcheinander wirbeln – auch ohne weitere Pleiten.


In solch unruhigen Zeiten ist es umso wichtiger, eine leistungsfähige Molkerei an seiner Seite zu wissen. Sie sollte starke Marken, krisenfeste Absatzkanäle und eine gute Kostenstruktur haben.


Manch ein Landwirt blickt da zu den Biomolkereien. Trotz der Umstellerwelle der letzten Jahre ist der Biomilchpreis weitgehend stabil. Das liegt zum einen an der soliden Nachfrage. Zum anderen treten die Molkereien bei neuen Lieferanten auf die Bremse und raten den bisherigen, sich „an ihrer Vorjahresanlieferungsmenge zu orientieren“. So wollen sie eine Biomilchschwemme vermeiden (siehe Beitrag zur Marktlage ab Seite 10).


Das Resultat: Fast keine Biomolkerei muss am besonders volatilen Spotmilchmarkt handeln. Alle haben stabile Absatzkanäle. Und da die Nachfrage weiter anzieht, dürften sich zumindest mittelfristig wieder Gelegenheiten für Neueinsteiger bieten.


Ähnlich wie den Biomilcherzeugern geht es auch den Heumilchbauern. Immerhin rund 1000 süddeutsche Landwirte produzieren diese Milch bereits. Langsam aber sicher entdecken mehr Molkereien das Produkt für sich, zuletzt Scheitz aus Andechs.


Auch wenn der Markt noch klein ist: Die Heumilcherzeuger erhalten ein krisenfestes Milchgeld, das die Mehrarbeit ausgleicht. Gleichzeitig sind die Investitionskosten moderat und die Ausgaben für Kraftfutter gering. In Österreich, dem Mutterland der Heumilch, kommen bereits 13% der gesamten Milchmenge von solchen Höfen.


Wir haben bei 1500 österreichischen Erzeugern nachgefragt, an welchen Stellschrauben sie drehen, um mit der Heumilch erfolgreich zu sein. Die Ergebnisse finden Sie ab Seite 12.


Sicher: Sonderqualitäten wie Bio- oder Heumilch kommen nicht für jeden Betrieb infrage. Doch gerade darin liegt der Vorteil. Wenn es jeder machen kann, dann verlangt der Handel es schnell als Standard von den Bauern, ohne einen rentablen Aufpreis zu zahlen – siehe Milch ohne Gentechnik.


Wenn sich jeder, der eine Nische abdecken kann, darauf besinnt, sichert er sich hingegen langfristig eine höhere Wertschöpfung. Gleichzeitig entlastet er auch den Markt für Standardprodukte. So profitieren alle Milcherzeuger von den Nischen.

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