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Neue Lehrställe für Niedersachsens Azubis

Lesezeit: 6 Minuten

Das neue Aus- und Fortbildungszentrum der LWK Niedersachsen ist fertig. top agrar stellt Ihnen das LBZ Echem vor.


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Schweineinsel – auf diesen Spitznamen haben die Mitarbeiter des Landwirtschaftlichen Bildungszentrums (LBZ) der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Echem nahe Lüneburg die neuen Schweineställe getauft. Sie stehen auf einem 11 ha großen Gelände, etwa einen Kilometer von der Zentrale des LBZ entfernt.


Die Ställe bieten Platz für 252 Sauen in konventioneller Haltung. Die Sauenherde wird im 1-Wochen-Rhythmus mit vierwöchiger Säugezeit gefahren. Für die Ferkelaufzucht stehen 1 275 Plätze zur Verfügung. Die Hälfte der Ferkel kann anschließend im neuen Maststall mit 1 350 Plätzen gemästet werden.


Zusätzlich werden 32 Sauen nach ökologischen Richtlinien gehalten. Hierfür sind ebenfalls neue Sauenställe sowie ein Ferkelaufzuchtstall mit 88 Plätzen und ein Maststall mit 280 Plätzen entstanden. Die Öko-Sauenherde wird in 4er-Gruppen im 3-Wochen-Rhythmus mit 42 Tagen Säugezeit gefahren.


Im konventionellen und im Öko-­Bereich setzt man nach entsprechender Ausschreibung auf die Sauenlinie db.Vik­toria des Zuchtunternehmens BHZP. Nachdem der Bestand komplett hochgefahren ist, will man die Jungsauen mittels Kernherde selbst remontieren. Je 10 % der Sauen­herde sind deshalb reine Land­rasse- bzw. reine Edelschwein- Sauen. „Zur Anschauung haben wir auch einige Duroc- und Piétrain-Sauen auf­gestallt“, erläutert Dr. Uwe Clar, stell­vertretender Geschäftsführer des LBZ.


Verschiedene Stalltechnik:

In den neuen Lehrwerkstätten hat man unterschiedliche Haltungs-, Fütterungs- und Lüftungssysteme installiert, damit die Auszubildenden lernen, mit unterschiedlicher Technik umzugehen. Das junge und motivierte Team aus fünf Ausbildern, zwei Koordinatoren und zwei weiteren Arbeitskräften kümmert sich um die überbetriebliche Ausbildung und versorgt die Tiere im Stall.


Das Deckzentrum bietet Platz für fünf Gruppen à 14 Sauen, die in Kastenständen untergebracht sind. Im Wartebereich werden die Sauen in Groß- oder Kleingruppen gehalten. Für die dynamische Großgruppe steht eine Abruf­station zur Verfügung. Hier können vier bis fünf Gruppen à 14 Sauen untergebracht werden.


Für vier Sauengruppen à 14 Tiere sind darüber hinaus 28 Korbbuchten und 28 Selbstfang-Fressliegeboxen vorhanden. Für vier Kleingruppen mit je sieben Tieren gibt es zudem vier Buchten am Langtrog, teils mit Fress­platzteiler.


Das Trockenfutter gelangt über Volumendosierer in die Tröge, die zudem mit Trogflutern ausgestattet sind. Die Zuluft strömt über Rieselkanäle in beide Bereiche. Beim Güllesystem hat man sich für das Wechselstauverfahren mit Schieber entschieden.


Demonstrationsabteil:

Im Abferkelstall befinden sich sechs Abteile mit je 13 bzw. 14 Buchten. Ein siebtes Abteil dient der Demonstration und Erprobung neuer Systeme. Aktuell ist es für die Gruppenhaltung ferkelführender Sauen ausgestattet.


Jeweils zwei Abferkelabteile sind identisch eingerichtet. Im Abteil selbst unterscheiden sich die Buchten links und rechts des Kontrollganges in wenigen Punkten voneinander. Ziel ist, unterschiedliche Stalltechnik miteinander zu vergleichen. Die Buchten unterscheiden sich z. B. hinsichtlich der Anordnung des Ferkelschutzkorbes in gerader oder diagonaler Aufstallung und der Bodengestaltung. Als Bodensystem unter den Sauen kommen Guss­roste zum Einsatz, die teilweise mit Kunststoffspalten mit Keramikeinlagen kombiniert wurden. Für Ferkel stehen Kunststoffspalten oder kunststoffummantelte Streck­metallböden zur Verfügung.


Zwei Abteile im Abferkelstall sind mit Bewegungsbuchten ausgestattet. Pro Abteil stehen jeweils sieben Buchten à 5,5 m2 und sechs Buchten à 7,5 m2 zur Verfügung. In allen Abteilen erhalten die Sauen ihr Trockenfutter einzeltierbezogen über einen Rohrkettenförderer, unter diesem sitzt ein Pneumatikventil zur Futterdosierung. Die Gülle jeder Bucht wird in einer eigenen Wanne unter dem Spaltenboden aufgefangen.


Die Zuluft gelangt über Rieselkanäle in die Abteile, über den Sauentrögen wurde zudem eine Nasenlüftung installiert. Die Abluft des Abferkelstalls und des Deckzentrums mit Wartebereich wird über eine biologische Abluftreinigung mit Wurzelholz gefiltert.


Flatdeck mit Türganglüftung:

Der identische Aufbau zweier Abteile findet sich auch im Ferkelaufzucht- und Maststall wieder. Der Ferkelaufzuchtstall ist mit acht Abteilen für je 150 Ferkel und einem Abteil für 75 Ferkel ausgestattet. Die Ferkel stehen entweder in Gruppen mit 19, 25 oder 75 Tieren zusammen.


Die Zuluft strömt über eine Türgang­lüftung in die Abteile. Die Abluft wird über vier Abluftkamine mit integrierten Abluftwäschern abgeführt. Als Heizquelle wurden Twinrohre im abgedeckten Liegebereich installiert.


Die Aufzuchtbuchten unterscheiden sich in puncto Bodengestaltung und Futtervorlage. Es kommen entweder reine Kunststoffspalten oder Kombinationen von Kunststoff- und Beton­elementen zum Einsatz. Gefüttert wird über Trockenfutter- oder Breiautomaten bzw. per Sensor-­Flüssigfütterung.


Varianten in der Zuluftführung:

Im Maststall befinden sich zehn Abteile. Acht sind für je 150 Schweine ausgelegt, die anderen zwei für je 75 Tiere. Die Abteile unterscheiden sich in puncto Gruppengröße, Futter- und Lüftungstechnik.


In zwei Abteilen wurden Sortierschleusen eingebaut. Der Futterbereich befindet sich mittig oder am Ende der Bucht. Gefüttert wird zum einen mit Breiautomaten und zum anderen mit einer Sensor-Flüssigfütterung.


Die Mastschweine stehen in Gruppen mit 12 bis 150 Tieren. Die Futtervorlage erfolgt über Breiautomaten oder Längströge mit Sensor-Flüssigfütterung. Zusätzliches Raufutter wird über Wühltürme oder Raufen vorgelegt.


Die Zuluft gelangt über eine Poren­decke, Rieselkanäle oder per Schlitzlüftung in die Abteile. Die Abluft reinigt eine chemische Reinigungsanlage.


Auslauf im Öko-Bereich:

In den Öko­ställen haben die Tiere Zugang zu einem Auslauf, und die Buchten werden eingestreut. Der Abferkelstall besteht aus drei Abteilen mit je vier Buchten. Eine Bucht bietet, inklusive Auslauf, eine Fläche von 14 m2. Die Raumluft kann über Heizrohre erwärmt werden und wird durch eine Überdrucklüftung abgeführt.


Im Deck- und Wartebereich befinden sich 32 Fressstände mit Pendeltüren. Der dahinter liegende Ruhebereich ist mit einer Abdeckung aus isolierten Kunststoffplatten ausgestattet.


Im Aufzuchtstall sind vier Buchten untergebracht. Im Maststall befinden sich 18 Buchten für je 16 bis 18 Tiere. Pro Tier steht eine Fläche von 1 m2, inklusive Auslauf, zur Verfügung.


Strenge Hygienemaßnahmen:

Das LBZ liegt in einem Gebiet mit einer sehr geringen Viehdichte. Die Alleinlage und die Tatsache, dass alle Tiere aus der Basiszucht stammen, ermöglichen einen hohen Gesundheitsstatus. „Um ihn wahren zu können, muss sich jeder Beschäftigte an unsere Regeln halten“, macht Dr. Uwe Clar deutlich.


Dazu gehört das Einduschen vor dem Betreten der Ställe. Allen Beschäftigten werden betriebseigene Kleidung und Schuhe ausgehändigt. Außerdem müssen sie eine „Schweinefreiheit“ von 48 Stunden garantieren. „Das muss auch für Landwirte gelten, die bei uns an Fortbildungen teilnehmen und den Stall betreten“, so Clar.

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