Jetzt ist es amtlich: Die niederländischen Milchviehhalter müssen ihre Herden gegenüber Juli 2015 um 4% abstocken. Das hat die Regierung festgelegt. Damit will sie die Phosphat-Produktion unter die mit der EU vereinbarte Obergrenze senken und die Ausnahmegenehmigung von der Nitratrichtlinie für 2017 sichern (250 kg statt 170 kg N pro ha und Jahr), siehe top agrar 1/2017 R8.
Drei Maßnahmen sind geplant:
- Abstocken: Milchviehhalter, die nicht abstocken, zahlen Strafen. Zusätzlich sollen auch alle Halter von weiblichen Rindern die Tierzahlen reduzieren. Das soll verhindern, dass die Betriebe nur das Jungvieh auslagern.
- Aufgabe-Prämie: Auslaufende Betriebe bekommen eine Prämie. In der ersten Förderperiode gibt es 1200 € pro Kuh.
- Fütterung: Milchvieh-Futter darf max. 4,3 g Phosphor pro kg enthalten.
Die Reduktionspläne sind die Vorbereitung auf die ursprünglich für 2017 geplante, einzelbetriebliche Phosphat-Quote. Diese hat die Regierung kurzfristig auf 2018 verschoben.
Weil dadurch die Milchmenge weniger stark sinkt als prognostiziert, übersteigt z.B. bei FrieslandCampina die Anlieferungsmenge die Verarbeitungskapazität. Die Genossenschaft kürzt deshalb seinen holländischen Mitgliedern das Milchgeld für überlieferte Mengen um 90%. Parallel läuft auch noch die 10-Cent-Maßnahme, die jedes nicht erzeugte kg Milch mit 10 Cent belohnt.