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Optimisten erwarten mehr Exporte

Lesezeit: 3 Minuten

Der Getreidemarkt ist 2018 nur langsam wieder in Gang gekommen. Beobachter sehen aber Versorgungslücken bei Verarbeitern und rechnen mit lebhafteren Drittlandexporten.


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Normalerweise trennen sich die meisten Getreideerzeuger bis Ende Dezember vom Großteil ihrer Lagerbestände. In dieser Saison sind etliche Betriebsleiter aber davon abgewichen und zögern den Verkauf noch immer hinaus. Denn die Preise treten seit Wochen auf der Stelle, und zwar auf niedrigem Niveau. Die Pariser Matif notierte z.B. für den Weizen Mitte 2017 zeitweilig bis annähernd 190 €/t, zum Jahresende waren es kurzfristig weniger als 160 €/t. Bei anderem Getreide, abgesehen von Braugerste und Roggen, war die Preisentwicklung ähnlich schlecht. Kein Wunder, dass Lagerhalter auf bessere Zeiten hoffen.


Verarbeiter müssen kaufen:

Daran, dass die heimischen Mühlen und Futtermischer im weiteren Verlauf noch etliche Partien ordern werden, gibt es selbst bei Skeptikern keinen Zweifel. „Es heißt zwar immer, es gebe auch auf längere Sicht keinen Bedarf“, berichtet ein Getreidemakler. Das seien jedoch recht fadenscheinige Versuche, Preisfantasien im Keim zu ersticken. Das ruhige Geschäft ist in der Tat vor allem folgenden Faktoren geschuldet:


  • Die meisten Firmen haben genug Getreide im Lager bzw. zumindest in den Büchern, um die Zeit bis Mitte/Ende Februar zu überbrücken. Das mindert die Gefahr, bei massiven winterlichen Transportproblemen (z.B. Schnee und Glatteis auf den Straßen oder zu hohe Pegelstände der Flüsse) plötzlich auf dem „Trockenen“ zu sitzen.


  • Etliche Verarbeiter agieren im Rohstoffeinkauf in dieser Saison noch zögerlicher als sonst, weil sie auf stetig nachgebende Preise setzen. „Ich muss das machen, um meine Margen zu optimieren“, sagt der Chef einer Mühle. Der LEH und andere Mehlabnehmer würden auch Zugeständnisse fordern.


Die Frage ist daher nicht ob, sondern wann die inländische Nachfrage wieder anläuft. Einige Firmen mögen zwar noch einige Zeit mit ihren Vorräten über die Runden kommen. Viele werden sich aber schon bald um Anschlusslieferungen kümmern müssen. Und Folgendes ist ohnehin klar: Kein Getreideverarbeiter hat sich schon seinen Bedarf bis zur Ernte 2018 gesichert. Erste Mischer ordern denn auch bereits ansehnliche Mengen zur Lieferung Februar bis März 2018. Und einzelne Bestellungen heimischer Mühlen liegen nach jüngsten Berichten auch schon vor. Das stabilisiert die Notierungen.


Der Export muss es bringen:

Für Preisspielraum nach oben muss allerdings auch das Drittlandgeschäft endlich richtig in Schwung kommen. Bisher beißen sich z.B. die Franzosen, wir und andere EU-Anbieter an der fast übermächtigen Konkurrenz aus Russland, Kasachstan sowie der Ukraine und nun auch aus Südamerika ziemlich die Zähne aus. Beispielsweise weil der relativ hohe €-Kurs das EU-Getreide am Weltmarkt verteuert. Optimisten rechnen aber mit abnehmendem Druck aus Osteuropa und mit besseren Exportchancen für EU-Getreide.


Bedarf ist in Nordafrika (siehe Übersicht) sowie im Nahen und Mittleren Osten vorhanden. Wir müssen nur zum Zuge kommen. Brüssel erwartet in der Saison 2017/18 übrigens EU-Getreideexporte von z.B. rund:


  • 27,4 Mio. t Weizen (inkl. Durum, aber ohne Mehl) und etwa
  • 7 Mio. t Gerste.


Beim Weizen dürfte das Ergebnis von 2016/17 somit um 1 Mio. t übertroffen, bei der Gerste hingegen um 1,8 Mio. t verfehlt werden. Letzteres kann sich aber noch ändern. Es soll Anfragen aus dem arabischen Raum geben, heißt es in Handelskreisen. Jörg Mennerich

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