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Pigport: Für dieBioproduktion optimal

Lesezeit: 4 Minuten

Fritz Hold produziert Bioschweine. In seinen zwei Pigport-Ställen stehen die Mastschweine komplett auf Festflächen.


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Schweinehalter Fritz Hold war schon immer ein Fan der biologischen Wirtschaftsweise. Als er seinen Betrieb im Jahr 2006 umstellte, suchte er nach einem zukunftsfähigen Stallkonzept für die Mast von Biotieren.


Bis dato mästete er auf 300 Plätzen Schweine in einem geschlossenen Stallgebäude mit hohem Festflächenanteil und Stroheinstreu. Die Arbeitsbelastung in dem alten Stall war wegen der aufwendigen Strohvorlage extrem hoch. „Wir mussten das Stroh mehrmals wöchentlich per Hand einstreuen. Das war kein Zukunftsmodell“, erklärt er.


Als klar war, dass einer seiner Söhne den Betrieb übernehmen wird, entschied sich Hold im Jahr 2008 dazu, neue Mastställe zu bauen. Die Frage war nur: Welches Haltungskonzept ist für den Biobetrieb das Richtige? Nach etlichen Betriebsbesuchen bei Berufskollegen fiel die Wahl schließlich auf den Pigport-Stall. „Bei diesem Konzept ist der Einsatz von Stroh, der im Biosegment fast überall Pflicht ist, gut händelbar. Zudem bietet das Konzept den Tieren Außenauslauf, so wie es die EU-Bioverordnung verlangt“, erklärt Hold die aus seiner Sicht wichtigsten Vorzüge.


Heute stehen zwei Pigports mit je 275 Plätzen auf dem Betrieb. Und auch der alte Strohstall ist weiter in Betrieb. Allerdings hat Unternehmer Hold diesen arbeitstechnisch optimiert und um einen Außenauslauf ergänzt. Weitere 200 Mastplätze befinden sich in einem Pachtstall in rund 4 km Entfernung.


Bioschweine für Edeka:

Seine Mastschweine verkauft der Unternehmer komplett an die Edeka-Regionalgesellschaft Minden-Hannover, die sie unter dem Siegel „Bio Janssen“ vermarktet. Die Abnahme seiner Tiere garantiert ihm die Edeka, und der Preis schwankt selten. Edeka zahlt 3,70 € je kg Schlachtgewicht. „Das reicht aus, um die höheren Kosten für das deutlich größere Platzangebot von 2,30 m2 pro Tier, die Bioferkel und das GVO-freie Biofutter zu decken“, betont der Landwirt.


Mittlerweile sind die beiden Pigports knapp zwei Jahre in Betrieb. Positiv überrascht ist der Landwirt von der Sauberkeit der Festflächen im Stallin-neren. Nur selten wird eine Bucht über mehrere Tage wirklich stärker verschmutzt. Allenfalls bei nasskaltem Wetter gibt es mal Probleme. Fritz Hold nennt dafür zwei Gründe: „Zum einen beobachten wir die Tiere zweimal täglich genau und reagieren sofort, wenn es Probleme gibt. Dann geben wir z.B. etwas mehr Stroh als die üblichen 30 g pro Tier auf die Liegeflächen. Zum anderen sind die Buchten nur 2,25 m breit. Dadurch erziehen wir die Tiere dahingehend, dass sie den Kotbereich im Außenauslauf nutzen und die Liegefläche sauber halten“, erklärt Hold.


Zufrieden zeigt sich der Landwirt auch beim Thema Arbeitsbelastung. Die Routinearbeiten unterscheiden sich nicht von den Arbeiten in einem konventionellen Warmstall. Und das Ausmisten mit Gabel und Schubkarre ist im Pigport nicht nötig. Auch das Entmisten geht ruckzuck. Fritz Hold klappt dazu einfach die Gitter im Auslauf zur Seite, hakt sie ein und schiebt den Mist mit dem Frontlader weg.


Dennoch betont er: „Gegenüber einem konventionellen Stall mit Vollspaltenboden macht v.a. der Einsatz von Stroh mehr Arbeit. 250 Quaderballen müssen schließlich gepresst, gelagert und verstreut werden. Unser Arbeitsaufwand liegt etwa eineinhalb mal so hoch wie bei konventioneller Mast. Doch als Biobetrieb komme ich ohne Stroh nicht klar. Deshalb muss ich mir die Arbeit so einfach wie möglich machen“, berichtet der Landwirt.


Nach Süden ausrichten:

Was die Ausrichtung des Stalles angeht, empfiehlt Fritz Hold, die offene Seite und die Ausläufe immer Richtung Süden zu planen. Nur dann erwärmt die tiefstehende Sonne das Stallinnere auch im Winter ausreichend. „Das ist umso wichtiger, wenn die Windschürze zwischen Innen- und Außenbereich wie bei uns nicht komplett bis zum Boden reicht“, so der Landwirt.


Fritz Hold lässt keine Zweifel aufkommen: Auch beim nächsten Entwicklungsschritt würde er wieder einen Offenfrontstall bauen. „Für mich als Biolandwirt sind Offenfrontställe in Verbindung mit meiner Vermarktungsschiene über Edeka genau das Richtige“, betont der Unternehmer zufrieden.


Marcus Arden

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