Gegen Drahtwürmer können Kartoffelanbauer erstmalig in der Saison 2017 das neue biologische Insektizid Velifer einsetzen. Es wurde eine Ausnahmegenehmigung („Gefahr in Verzug“) hierfür bei geringem bis mittlerem Befall ab dem 15.2.2017 bis zum 14.6.2017 für 120 Tage erteilt. Die zugelassene Menge ist auf 7500 Liter für eine Behandlungsfläche von 5000 ha begrenzt.
Eingesetzt wird Velifer einmalig mit 1,5 l/ha als Furchenbehandlung beim Legen. Das heißt: Es muss in die offene Pflanzfurche gelegt und sofort vollständig überdeckt werden. Zu Gewässern gilt der länderspezifische Mindestabstand. Eine Wartezeit ist nicht festgelegt.
Das Mittel darf nicht in Mischung mit Ortiva oder Monceren Pro (oder Moncut) ausgebracht werden. Das getrennte Ausbringen von Velifer über die Furche und Monceren Pro oder Moncut über die Beizung an der Legemaschine (direktes Besprühen der Knollen) ist angeblich möglich. Dies sollten Sie aber nur versuchsweise ausprobieren. In amtlichen Versuchen wurde Velifer mit 1,0 l/ha in Kombination mit einem Ködergranulat eingesetzt. Der Köder hat die Drahtwürmer aktiv angelockt, sodass der Pilz diese befallen konnte. Die dabei erzielten Wirkungsgrade betrugen etwa 30 bis 50%. Wie die Wirkung ohne Ködergranulat bei erhöhter Aufwandmenge von 1,5 l/ha aussehen wird, bleibt abzuwarten.
Dr. Marianne Benker, LWK Nordrhein-Westfalen