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Rapssorten für Ihre Region

Lesezeit: 5 Minuten

Je ertragsstabiler eine Sorte, desto besser trotzt sie den Wetterextremen.


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Neu zugelassene Rapssorten müssen ihre Leistungsfähigkeit gegenüber dem bisherigen Standard in verschiedensten Umwelten erst einmal beweisen. Wichtig ist, dass die Sorten auch bei Trockenheit, Nässe, Hitze, Kälte oder Spätfrösten noch sichere und möglichst hohe Erträge erzielen.


Wegen der Düngeverordnung gewinnen zudem Sorten mit hoher N-Effizienz und Spätsaateignung an Bedeutung. Zusätzlich ist aufgrund des Verbotes der Neonicotinoid-Beizung auch eine hohe Regenerationsfähigkeit gefragt. Ob in Deutschland Lumiposa-gebeiztes Saatgut gegen die Kleine Kohlfliege in diesem Herbst zur Verfügung stehen wird, ist noch nicht entschieden. Zu bedenken ist dabei auch, dass von dieser Beizung keine ausreichende Wirkung gegen Erdflöhe und Blattläuse zu erwarten ist.


Wie ertragsstabil die aktuell leistungsfähigsten Sorten sind, entnehmen Sie der Übersicht. Eine Sorte mit Rang 1,0 steht auf allen Standorten einer Region an der Spitze und ist ohne Einschränkungen zu empfehlen. Sorten mit Rängen bis 3,5 sind für den Anbau in der betreffenden Region noch gut geeignet. Bei Rang 3,5 bis 5,0 schwanken die Sorten stärker im Ertrag und können mit den Spitzensorten nicht ganz mithalten. Bei höheren Einstufungen schnitten andere Sorten besser ab.


Empfehlungen für 2018:

Die Empfehlung beschränkt sich auf fünf Sorten pro Region. Andere können sich auch für den Anbau eignen, wenn damit gute eigene Erfahrungen vorliegen. Berücksichtigt man die unterschiedlichen Boden- und Klimaverhältnisse, ergibt sich für 2018 folgende Sortenorientierung:


  • Sandböden im Norden und Nordwesten (Geest-Standorte in Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit meist ausreichenden Niederschlägen, zeitweise mit Staunässe, aber auch Frühjahrstrockenheit möglich): Alvaro KWS und Arazzo sowie Bender. Geeignet sind zudem der alt bewährte Hybrirock sowie Penn und Avatar.
  • Sandböden mit ausgeprägter Frühjahrstrockenheit (Ost-Niedersachsen, Altmark, Süd-Mecklenburg, Nord-Brandenburg): Alvaro KWS, Arazzo, Penn, Avatar und Attletick.
  • Sandstandorte mit Sommertrockenheit (Lausitz, Franken, Hessen): Attletick, Penn und SY Saveo. Nach wie vor eignen sich auch Avatar und Bender.
  • Lehm und Lössböden: Auf den Lehmböden im Norden (Nordwest-Mecklenburg, Ostküste Schleswig-Holsteins) mit meist ausreichender Bodenfeuchte erwiesen sich Penn, Arazzo, Bender, Avatar und mit Abstrichen SY Vesuvio als relativ ertragsstabil. Auf den trockeneren Lehmböden im Nordosten (Vorpommern, Uckermark) waren vor allem Alvaro KWS, Bonanza, Bender, Avatar und Fencer erfolgreich.
  • Im Nordwesten und auf den Löss- Standorten in Süd-Niedersachsen und Nord-Hessen schoben sich die Sorten Arazzo, Penn und Bender nach vorne. Auch Avatar und Attletick bewährten sich in diesen Gebieten.
  • Auf den Löss-Standorten im mitteldeutschen Trockengebiet sind Attletick, Bender, Penn und Arsenal zu empfehlen. Auch Avatar gehört hier noch immer zu den ertragssichersten Rapssorten.
  • Für die Südwestdeutschen Trockenstandorte bieten sich Arazzo, Alvaro KWS, Attletick, Penn und Bender an.
  • Auf den Marschböden an der Westküste Schleswig-Holsteins sowie an der Nordseeküste Niedersachsens sind Arazzo, Penn, PT206, Bender und Avatar die Favoriten.
  • Höhenlagen: Im Sauerland, der Eifel und im Hunsrück lagen Arazzo, Alvaro KWS und Bender vorne. Zudem bewährten sich dort die Sorten Penn und Attletick. In den Höhenlagen Ostwestfalens, Nord-Hessens und Süd-Niedersachsens zählten Arazzo und Alvaro KWS zu den besten Sorten. Aber auch Penn, Hybrirock und Bender liefern hier noch hohe Erträge auf stabilem Niveau. Weiter östlich in den Höhenlagen von Sachsen und Thüringen war Penn in den letzten Jahren immer vorne dabei, genauso wie PT225, Arsenal und Attletick. Zudem eignet sich hier Bender.
  • Höhenlagen in Süddeutschland: Auf den ost- und nordbayerischen Höhenlagen erwiesen sich Bender, Attletick und Penn als recht ertragssicher. Auch SY Saveo und Comfort können mithalten. In den höheren Lagen Südwestdeutschlands schnitten Arazzo, Attletick, Alvaro KWS, Bender und Penn sehr gut ab.
  • In den Gäulagen und im Tertiären Hügelland in Süddeutschland lagen Bender und Penn an der Spitze. Weiterhin liefern Comfort, SY Saveo sowie der neue Attletick hohe und sichere Erträge.


Nach leichten Ertragsrückgängen in den Vorjahren erreichte Avatar 2017 in vielen Regionen wieder Spitzenerträge. Aufgrund der konstanten Leistung ist die bereits 2011 zugelassene Sorte immer noch auf nahezu allen Standorten zu empfehlen. Die frühe Blüte von Avatar oder Arazzo kann in Jahren mit Spätfrösten aber ein Nachteil sein.


Auch Penn bleibt durch die konstant hohen Erträge eine Empfehlung für viele Regionen. In Gebieten mit Kahlfrostgefahr sollte man aber auf winterharte Sorten ausweichen. Der in den Vorjahren beständige DK Exstorm enttäuschte 2017 in vielen Regionen.


Sorten bei Kohlherniegefahr:

Auf Kohlhernie-Standorten kommt nur der Anbau resistenter Sorten infrage. Dank des Züchtungsfortschrittes liefern sie mittlerweile durchschnittliche Erträge und beugen starken Ertragsausfällen vor.


Allerdings mehren sich die Hinweise, dass die Kohlhernie-Resistenz der Sorten örtlich durchbrochen wurde. Daher ist bei Kohlhernie-Verdacht dringend die Aufkalkung mit Branntkalk bzw. der Einsatz von Kalkstickstoff unmittelbar vor der Saat angeraten – auch beim Anbau von resistenten Sorten. Aktuelle Rapssorten mit Resistenz gegen Kohlhernie sind z.B. Mentor, Menhir, SY Alister, PT242, Archimedes oder Alasco.


Tritt das Wasserrübenvergilbungsvirus mit hohem Druck auf (Überträger sind Blattläuse), ist der Anbau resistenter Sorten sinnvoll. Asterion schnitt in Versuchen in 2017 überdurchschnittlich gut ab, wenn der Anteil der nach Winter mit dem Virus befallenen Pflanzen über 30% lag. Kontakt:


matthias.broeker@topagrar.com

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