Dass sich Rüben bei üblichen Reihenweiten von 45 oder 50 cm offensichtlich gegenseitig die Luft abdrücken, zeigen Ergebnisse der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung des Zuckerrübenanbaus in Norddeutschland (ARGE Nord) und des Instituts für Zuckerrübenforschung der Uni Göttingen (IfZ). Stehen Rüben stattdessen in einem gleichmäßigen Dreiecksverbund, bringen sie im Zuckerertrag rund 5 bis 8% mehr. Bei dieser sogenannten Gleichstandsaat liegt der Abstand von einer Rübe zur anderen bei 33 cm (bei einer Bestandesdichte von 100000 Pflanzen/ha).
Da der Reihenschluss bei diesem System später und im Bestand gleichmäßiger erfolgt, nutzen die Rüben die Strahlung effizienter aus. „Der so erzielte Mehrertrag resultiert aus dem gestiegenen prozentualen Rübenertrag“, erklärt Prof. Dr. Bernward Märländer vom IfZ. „Der Zucker-gehalt pro Rübe bleibt jedoch gleich.“ Ob die engere Saat auch Vorteile beim Herbizideinsatz hat, lässt sich laut Gero Schlinker von der ARGE Nord noch nicht abschließend beurteilen.
Die Aussaat von Rüben im Dreiecksverbund ist bereits möglich. Ältere mechanische Sämaschinen kann man in ihrer Säbreite oft verstellen, erklärt Andreas Potthast von Kverneland. „Bei neuen Geräten ist das Modell ‚GeoSeed‘ in der Lage, im Dreiecks- oder Quadratverband zu säen.“
Achillesferse ist und bleibt die Ernte von Rüben in einer 33er-Reihe. „Über versetzte Rodebalken ließe sich zwar ein passender Roder konstruieren“, so Meik Engelhardt von Grimme, „zurzeit stehen wir aber noch auf der Bremse, weil sich die Stückzahlen schlecht abschätzen lassen.“ Für die Entwicklung wären nach seinen Aussagen rund drei Jahre nötig.