„Geduschte Sau, gesunde Ferkel“ – so lautet das Motto von Ferkelerzeuger Heinrich Lohmann. Er setzt auf das Waschen in der separaten Sauendusche.
Die Sauendusche haben wir schon seit 1999, seit dem Anbau des neuen Sauenstalls. Einen freistehenden 16 m² großen Raum im Altgebäude konnten wir damals ideal zur Sauendusche umfunktionieren“, erzählt Ferkelerzeuger Heinrich Lohmann. Der 54 Jahre alte Landwirt aus dem münsterländischen Ascheberg bewirtschaftet bereits seit 1987 den 100 ha großen Familienbetrieb. Gemeinsam mit zwei Lehrlingen und einem Angestellten betreut er die 320er Sauenherde im geschlossenen System.
Sauenduschen sparen viel Zeit:
Im zweiwöchigen Produktionsrhythmus setzt Heinrich Lohmann 28 Ferkel pro Sau und Jahr ab. Er ist überzeugt: „Nur mit gesunden Sauen erzielt man eine gute Leistung.“Bevor Heinrich Lohmann die separate Sauendusche nutzte, wurde jede Sau einzeln in einem eigens dafür gebauten Kastenstand mit dem HD-Reiniger gewaschen. „Das ist heute bei der Größe der Sauenherde gar nicht mehr zu bewerkstelligen“, lacht Lohmann. Die Sauendusche ist daher die optimale Lösung, um den Arbeitsschritt in den Betriebsablauf zu integrieren und die Rüstzeit so gering wie nötig zu halten.
Eine Abferkelgruppe besteht i.d.R. aus 30 Tieren. Eine Woche vor der Geburt teilt er die Abferkelgruppe in zwei Partien auf. Während die erste Gruppe für etwa 30 Minuten duscht, verbleibt die zweite Sauengruppe zunächst noch im Wartestall.
Keimen den Garaus machen
: Über eine selbst eingebaute Mischbatterie mit Thermometer stellt Heinrich Lohmann die Wassertemperatur optimal ein. Das Wasser wird dann über Düsen, die an der Wand und unter der Decke verteilt sind, fein zerstäubt. „Nur selten bricht eine durch Aufreiten der Sauen ab“, erzählt der Ferkelerzeuger.Über einen ausreichend großen Zugang zum Treibgang und ein Fenster sowie eine Luke in der Decke zum Dachstuhl des Altgebäudes strömt ausreichend Frischluft in die Dusche. Je nach Außentemperatur kann er die Zuluft passend regulieren. Bei sehr niedrigen Außentemperaturen im Winter schaltet der Landwirt einen Gasstrahler als zusätzliche Heizung in der Dusche an.
Zum Einschäumen verwendet Heinrich Lohmann eine handelsübliche Desinfektionsspritze. Eine selbst gebaute Bürste an der Seitenwand unterstützt den Selbstreinigungseffekt.
Nach einer zehnminütigen Einwirkzeit spritzt Heinrich Lohmann, ausgerüstet mit Schürze, Gummistiefeln und einem Wasserschlauch sowie aufgesteckter Spritzpistole, die Sauen von oben bis unten mit Wasser ab. Besonders die Gelenke, Klauen und Hautfalten nimmt er sich gezielt vor. Sind alle Tiere vom Schaum bzw. rest-lichen Schmutz befreit und ist das meiste Wasser abgetropft, treibt Lohmann die Gruppe Sauen mithilfe seines Lehrlings in das bereits auf 20°C aufgewärmte Abferkelabteil.
„Abends, wenn die Tiere komplett abgetrocknet sind, sprühe ich die Sauen von oben bis unten noch mit einer Jodlösung ein. Das fördert die Wundheilung ungemein“, berichtet der Ferkelerzeuger. Nach dem Duschen wären die Tiere zu nass, dann würde das Jod auf der Haut einfach wieder abfließen.-aks-