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„Schnelltest klärt, welche Behandlung sich lohnt“

Lesezeit: 3 Minuten

Euter krank, Tuben rein – dieses Vorgehen ist im Umgang mit Euterentzündungen weitgehend etabliert. „Das sollten Tierarzt und Landwirt bei Mastitis in jedem Fall kritisch hinterfragen. Denn Behandlungsaufwand und Antibiotikaeinsatz können und sollten effektiv minimiert werden“, sagt Matthias Gösling, Tierarzt bei der Agroprax in Ankum.


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Auch wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass das Behandeln mit Antibiotika viele Euterentzündungen nicht heilt. Das hängt davon ab, ob im Euter überhaupt bakterielle Erreger vorhanden und ob diese auch behandelbar sind.


Schnelltest vielversprechend:

Bakteriologische Untersuchungen können klären, ob antibiotisch behandlungswürdige Erreger da sind. Das gilt für Gram-positive Bakterien, wie z.B. Streptococcus uberis.


Hier ist das neue Schnelltest-System vielversprechend, da es direkt auf dem Betrieb angewandt wird und innerhalb einer kurzen Zeit ein Ergebnis liefert. „Bei Fällen, die behandlungswürdig sind, scheint es kein Nachteil hinsichtlich des Behandlungserfolgs zu sein, wenn man etwa 12 Stunden bis zum Ergebnis warten muss“, sagt Gösling.


Wenn mit dem Test kein Erregerwachstum nachgewiesen werden kann oder der Erreger Gram-negativ ist, reicht die Gabe eines Entzündungshemmers völlig aus.


Antibiotika einsparen:

Neben dem Erreger bestimmt der Schweregrad der Euterentzündung und die Vorschädigung des Eutergewebes durch frühere Euterentzündungen, wie die Mastitis behandelt werden sollte. Hier steckt nach Auffassung von Gösling ebenfalls ein großes Antibiotika-Einsparpotenzial für die Betriebe.


Eine Vorschädigung des Eutergewebes wird meist in den Zellzahl-Befunden der letzten Milchkontrollen deutlich. Bei Tieren, die seit der letzten Kalbung mehr als zwei Euterentzündungen hatten oder bei denen in der MLP dreimal nacheinander mehr als 700000 Zellen pro ml Milch gemessen wurden, ist es unwahrscheinlich, dass antibiotisch wirksame Medikamente einen positiven Effekt erzielen. Denn bei diesen chronischen Tieren spielen Bakterien in der Regel eine untergeordnete Rolle. Daher sollte die Gabe von Antibiotika bei den Kühen unterbleiben. Hier muss vorrangig die Entzündung behandelt werden. Außerdem sollte der Landwirt diese wiederholt bzw. dauerhaft kranken Tiere nicht mehr besamen und früher oder später merzen.


Systematisch vorgehen:

Werden vor der Behandlung konsequent die Fragen zu Schweregrad, vorhandenem Erreger und Vorgeschichte geklärt, sollte ein erheblicher Teil an Behandlungen aus der „Tube“ wegfallen. Die Therapie einer Euterentzündung mit einem entsprechend zugelassenen Entzündungshemmer sei jedoch in jedem Fall uneingeschränkt empfehlenswert, sagt Gösling. Denn auch wenn laut Schnelltest kein Erreger und dementsprechend keine Infektion da ist, beeinträchtigt das Entzündungsgeschehen das Allgemeinbefinden der Kuh.


So wichtig das planmäßige Behandeln von erkrankten Tieren auch ist: Maßnahmen, die Erkrankungen vorbeugen, sollten immer im Vordergrund der Arbeit stehen.

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