Für hohe Nitratwerte im Grundwasser ist nicht allein die Düngung verantwortlich. Auch die Höhe der Denitrifikation im Boden spielt eine Rolle. Und die hängt entscheidend von der Sauerstoffsättigung im Bodenwasser und von der Geschwindigkeit der Versickerung des Regenwassers ab.
Uns Landwirten wird vorgeworfen, dass die Werte vor allem in der Umgebung von Trinkwasserbrunnen immer schlechter werden. Die Erklärung: Bevor dort Wasser gefördert wurde, floss dieses langsam und hatte eine niedrige Sauerstoffsättigung. Durch die Erhöhung der Fördermengen steigen die Fließgeschwindigkeit und der Sauerstoffgehalt, anaerobe Bakterien sterben, und die Überlebenden haben weniger Zeit zur Nitratumwandlung.
Das relativiert die Aussagen der Wasserlobby, man sehe immer größere Nitratfahnen auf die Trinkwasserbrunnen zukommen. Das mag so sein, nur die Verursacher sind nicht allein die Landwirte, sondern auch die Wasserwerker selbst. Mit ihren Eingriffen haben sie die natürliche Fähigkeit der Böden zur Denitrifikation nachhaltig zerstört.
Wilhelm Gebken,
26897 Esterwegen