Frühe Behandlungstermine sind besonders bei Ackerfuchsschwanz vorteilhaft. In der Praxis erfolgen die Behandlungen leider oft verspätet. Die Spritzung gegen Ungräser sollte so bald wie möglich erfolgen. Leichte Nachtfröste dürfen dabei kein Grund zum Aufschub sein.
Bei stärkeren Nachfrösten, ab -4 °C, empfiehlt es sich, drei Tage davor und einen Tag danach keine Behandlung durchzuführen. Mit frühen Terminen werden in der Regel höhere Wirkungsgrade erzielt, da die Neuwurzelbildung der Ungräser noch nicht in vollem Gange ist, was eine geringere Vitalität zur Folge hat. Auch die Wachsschicht ist meist dünner als nach mehreren sonnigen Frühjahrstagen, sodass das Ungras mehr Wirkstoff aufnimmt.
Der Flughafer, der wieder größere Bedeutung erlangt, gilt als typischer Frühjahrskeimer. Mit den frühen Maßnahmen gegen Ackerfuchsschwanz und Windhalm wird das erst bei höheren Bodentemperaturen auflaufende Ungras aber nicht miterfasst.
Insbesondere bei lückigen Beständen kann sich der Flughafer gut entwickeln und bis zur Ernte des Getreides keimfähige Samen ausbilden. Die ersten Nester sind meist unter der wirtschaftlichen Schadschwelle und auch in puncto Ertrag kaum relevant. Aus diesem Grund wird dem Ungras zu Beginn kaum Beachtung geschenkt. Doch selbst bei weiten Fruchtfolgen erhöht sich oft der Besatz, da die Überdauerungsrate der Samen sehr lang ist.
Die Erfahrung zeigt, dass es notwendig ist, die ersten Nester nochmals separat mit einem wirksame Gräsermittel abzufahren und diese Bereiche auch in den nächsten Jahren sorgfältig zu kontrollieren. Sehr gut wirksam sind die ACC-Hemmer Ralon Super, Sword und Traxos. Die Bodenwirkung von Atlantis, Attribut oder Caliban reicht bei tonigen Böden meist nicht aus, da der Keimling aus Bodenrissen aufläuft.