Voraussetzung für eine gute Fruchtbarkeit ist der Eisprung, also das Entlassen der Eizelle aus dem sprungreifen Follikel.
Beim Jungrind sind ca. 150000 primäre Eizellen (Follikel) in den Eierstöcken angelegt. Ab der Geschlechtsreife entwickelt sich daraus alle 21 Tage eine Eiblase. Durch das follikelstimulierende Sexualhormon (FSH) wächst das Volumen der Eiblase in der Vor- und Hauptbrunst und bildet „Östrogen“. Acht bis zwölf Stunden nach dem Ende der Hauptbrunst kommt es zum Eiblasensprung, ausgelöst durch die impulsartige Ausschüttung des Hormons „LH“.
Die Eizelle wandert über den Eileiter innerhalb von fünf Tagen in die Gebärmutter. Dabei findet die Befruchtung statt. Ist diese erfolgreich, beginnt die Zellteilung und die Eizelle entwickelt sich zum Embryo. Aus der entstandenen Höhle im Eierstock bildet sich ein Gelbkörper. Dieser erreicht ab dem neunten Tag sein Blütestadium. Entwickelt sich der Embryo weiter, bleibt dieser Gelbkörper bis zum Ende der Trächtigkeit bestehen und produziert das Trächtigkeitshormon „Progesteron“.
Ist die Befruchtung ausgeblieben oder stirbt der Embryo ab, wird der Gelbkörper ab dem 17. Zyklustag zurückgebildet und die Anbildung einer neuen sprungreifen Eiblase beginnt.