Wir fassen die wichtigsten Einstellungen zusammen, mit denen Sie die Körnerverluste Ihres Mähdreschers senken können.
Ährenheber
- Schnittverluste bei Lagergetreide vermindern. Ährenheber an jedem vierten Mähfinger (rechts und links jeweils drei freie Mähfinger).
- So ausrichten, dass der Gleitbereich der Heber bodenparallel steht, wenn die Klingenspitzen 10 cm über dem Boden sind.
Haspel
- Zinken im stehenden Getreide möglichst senkrecht bzw. leicht nach vorne geneigt – keinesfalls nach hinten geneigt, sonst Wicklergefahr.
- Lagergetreide: Zinken mehr auf Griff, Haspel weit nach vorne und tief, fast bis Bodenkontakt.
- Haspel nie schneller und tiefer als nötig. So langsam wie möglich.
Schüttler/Rotor
- Kornabscheidung im Dreschwerk nicht intensiv genug: Zu viele Restkörner auf den Schüttlern/im Rotor. Drehzahl der Trommel erhöhen, Bruchkorn beachten! Rotor: Drehzahl möglichst gleich, Körbe enger und Intensität erhöhen.
- Intensives Dreschwerk zerschlägt mürbes Stroh, das dann Schüttler/Körbe verstopft. Weniger intensiv dreschen. Eventuell Korbspalt schrittweise öffnen, schneller fahren, Durchsatz erhöhen.
- Schüttler kontrollieren und eventuelle Grannennester beseitigen.
Sieb und Wind
- Zu wenig Wind: Mattenbildung, Körner wandern über die Siebe nach hinten aus der Maschine.
- Feuchte Bedingungen, Körner kleben im Gut und fallen nicht durchs Sieb. Wind deutlich erhöhen, Gutmatte in Schwebe halten!
- Trockene Bedingungen: Siebe auf, mehr Wind! Sonst verstopft brüchiges Kurzstroh die Sieböffnungen. Der Wind trägt das Stroh nach hinten. Aber Achtung: Das Stroh soll fliegen, nicht die Körner!
- Bei intensiver Reinigung lassen sich eventuelle Ausblasverluste beim Einfahren in den Bestand nicht ganz verhindern bis sich die Gutschicht aufgebaut hat.
- Windführung an die Frucht anpassen (Betriebsanleitung)!
- Zu enges Untersieb: Viel Überkehr sorgt für weniger Leistung!
Entgranner
- Durch nicht abgetrennte Grannen setzen sich die Körner im Gutgemisch fest.
- Teils lösen sich die Grannen besser, wenn man noch zwei bis drei Tage wartet.
- Entgranner und Reibbleche haben einen Effekt, verringern aber die Abscheideleistung des Dreschwerks.
- Alternativ eventuell den Reibeffekt durch engeren Korbspalt erhöhen. Druschleistung bleibt gleich.
Trommel und Korb
- Aus dem Schwad Ähren entnehmen. Handeln, wenn noch (volle) Körner in den Ähren sind.
- Schärferes Dreschen (mehr Trommeldrehzahl, engerer Korb) bei gleicher Geschwindigkeit erhöht Bruchkorn-/Kurzstrohanteil.
- Deshalb: schneller fahren und so die innere Reibung im Gutstrom erhöhen. Wieder kontrollieren.
- Danach erst den Korb enger und schließlich nur eventuell die Drehzahl von Trommel/Rotor erhöhen.
Korntank
- Bruchkorn: Die Trommel hat einen höheren Einfluss auf den Bruchkornanteil als der Korb.
- Bei Bruchkorn zuerst die Trommeldrehzahl runter. Erst dann den Korb öffnen.
- Schneller fahren bedeutet ein besseres Strohpolster und weniger Bruchkorn. Die Abscheidung bleibt intensiv.
- Unausgedroschene Ähren im Tank: Drusch nicht intensiv genug.
- Untersieb evtl. zu weit geöffnet, Ähren fallen durch und gelangen nicht in die Überkehr.
- Zuerst Untersieb weiter schließen, Ähren erreichen Überkehr.
- Eventuell schärfer dreschen.
Verlustanzeige
- Fehlmessungen führen zu falschen Einstellungen. Deshalb die Verlustanzeige regelmäßig kalibrieren. Das geht nicht ohne Prüfschale.
Kontakt:
guido.hoener@topagrar.com