Egal ob Umbau oder Neubau: Bei der Planung von Kälberställen sind für eine erfolgreiche Aufzucht einige Grundsätze zu beachten. Denn eine optimale Jungviehaufzucht ist die Voraussetzung für eine leistungfähige Milchkuh-Herde.
Einzeltier im Blick: Alle Tiere im Jungvieh-Stall sollten sich individuell beobachten lassen. Denn nichts geht über das „Auge des Herrn“: Frühzeitig erkannte Symptome lassen sich schneller behandeln und ernsthafte Erkrankungen vorbeugen.
In der Regel kündigen sich Kälberkrankheiten frühzeitig an. So beispielsweise bei Atemwegserkrankungen: Zuerst steigt die Atemfrequenz, dann reduziert sich das Ohrenspiel und zuletzt ist Nasenausfluss oder Augensekret zu erkennen.
Die Arbeitszeit ist auf den meisten Betrieben der begrenzende Faktor. Weil gerade das Entmisten viel Zeit kostet, sollte hier ein optimaler Ablauf möglich sein. Pro Kalb sollte das Entmisten nicht mehr als 15 Minuten benötigen.
Etwa alle zwei bis drei Wochen sollte der Stall entmistet werden. Andernfalls steigt der Ammoniak-Gehalt in der Luft. Das belastet die Tiergesundheit. Ein Rein-Raus-Verfahren oder eine jährliche Reinigung und Desinfektion der Gruppenbuchten ist zu empfehlen.
Beim Stallklima ist auf ausreichend Frischluft und gleichzeitig auf Vermeidung von Zugluft zu achten – unabhängig vom Außenklima. Mindestens vier Luftwechsel pro Stunde sind anzustreben. Werner Baumgarten