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Strom aus Holz im Eigenbau-Vergaser

Lesezeit: 3 Minuten

Auch aus Holz lässt sich rentabel Strom erzeugen, wie die selbst gebaute Anlage von Bernd Joos aus Bodnegg im Allgäu zeigt. Die Anlage ist zunächst wie eine automatische Hackschnitzel-Heizanlage aufgebaut. Aus einem Vorratsbehälter wird gehacktes Holz mit einer Durchschnittsgröße von 2,5 cm über eine Zuführschnecke in den Vergaserkessel gefördert. Hier wird das Holz wie bei modernen Heizsystemen vergast. Das zunächst entstehende Gas mit einer Temperatur von 200 bis 300 °C heizt das eingefüllte Hackgut auf, so dass Wasserdampf abgegeben wird. In dieser Phase entstehen zunächst Kohlendioxid und Wasserdampf. Holzgas brennt im BHKW In der zweiten Phase der Vergasung entsteht anschließend Kohlenmonoxid und Wasserstoff. Dieses Holzgas wird vor dem Motor mit Luft gemischt, und es entsteht ein brennbares Schwachgas. In herkömmlichen Heizkesseln wird dieses Gas zur Wärmeerzeugung verbrannt, wobei die entstehende Wärme an einem Wärmetauscher für warmes Wasser sorgt. Zur Verstromung führt Joos das Gas jedoch an dieser Stelle ab und leitet es dem Verbrennungsmotor eines Blockheizkraftwerkes zu, der einen Generator antreibt. Die Anlage hat eine elektrische Anschlussleistung von 15 kW. Nach Joos Erfahrungen dürfen die Hackschnitzel nicht mehr als 20 % Restfeuchte haben. Ansonsten entsteht neben dem Holzgas ein schwerer Teer, der die Gasleitungen sowie die Ventile im Motor verkleben kann. Pro m3 Holz lassen sich etwa 200 kWh Strom erzielen. Die Technik dazu ist einfach, doch das Wissen ist nach dem Krieg verloren gegangen, nennt Joos einen der Gründe, warum dieses Verfahren bislang in der Landwirtschaft kaum angewandt wird. Mit der in der geplanten EEG-Novelle vorgesehenen Vergütung von 8,5 Cent pro kWh für Strom aus Holz sowie den ebenfalls möglichen KWK-Bonus von 2 Cent für die Wärmenutzung könnte dieses Verfahren jetzt neuen Auftrieb bekommen. Zukünftig könnte das die herkömmliche Holzheizung ersetzen. Denn wie in anderen Blockheizkraftwerken auch liefert der Motor genügend Abwärme zu Heizzwecken, ist der Landwirt überzeugt. Ebenfalls denkbar wäre die Verbrennung von Rapskörnern. Damit hätte die Anlage den gleichen Effekt wie ein Rapsöl- BHKW, ohne dass jedoch die Kaltpressung der Rapskörner notwendig wäre. Ein weiterer Vorteil: Mit der Nutzung des Holzgases im Motor sinken Emissionen gegenüber der reinen Vergasung zu Heizzwecken. Bei der Anlage Joos wurden bei einer Versuchsmessung u.a. nur 0,08 % Kohlenmonoxid festgestellt. Damit verbrennt der Motor sogar noch sauberer als ein Auto, macht der Landwirt deutlich. Informationen zum Joos-Vergaser hält das Ingenieurbüro Sesolutions im Internet unter www.sesolutions.de bereit.

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