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Tablet steuert Frontlift

Lesezeit: 5 Minuten

Einige Firmen bedienen ihre Maschinen wahlweise auch per Tablet. Zuidberg geht weiter und steuert die Lage-regelung und hydraulische Entlastung des Frontkrafthebers ausschließlich über Smartphone oder Tablet.


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Für mehr Komfort, Sicherheit und Traktion gibt es Frontkraftheber mit Lageregelungen und hydraulischen Entlastungen. Mit dem EFC Pro Mobile (Electronic Frontlift Control) steuert Zuidberg diese seit Dezember über ein Tablet bzw. Smartphone. Wir konnten uns am Firmenstandort in Ens (NL) ein Bild von der Technik machen. Für unseren Test war das EFC Pro Mobile bei einem Steyr CVT6230 eingebaut. Das einfache EFC Mobile (1250 €) enthält lediglich die Lageregelung und automatische Frontzapfwellenschaltung. In der Pro-Version (+700 €) kommen die Entlastungsfunktion, eine elektrisch geschaltete Schwingungstilgung und eine Wiegefunktion hinzu. Dazu kann man auch noch die Plus-Variante (+400 €) wählen. Diese kann zusätzlich Druck auf das Anbaugerät geben.


Verbaute Komponenten:

Das EFC Mobile lässt sich auf jeden CAN-Bus gesteuerten Schlepper mit elektrischen Steuergeräten aufbauen, auch mit Frontkraftheber von anderen Herstellern. Die Grundausstattung beinhaltet einen Winkelsensor, eine externe Frontbe-dienung, ein elektronisches Zwischenmodul für die Hydraulikventilansteuerung und eine Steuereinheit mit Bluetooth-Sender.


Das EFC Pro benötigt zusätzlich einen eigenen Ventilblock. An diesem sitzen auch die Stickstoffblasen für die Dämpfung und Entlastung. Für die hydraulische Belastung ist ein weiterer kleiner Ventilblock nötig.


Alle Ausstattungsvarianten erfordern ein Tablet bzw. Smartphone mit Android-Betriebssystem. Eine iOS-Version für Apple ist in Planung. Auf dem Mobilgerät muss die App „EFC Mobile“ installiert sein. Für unseren Test haben wir die App als „apk-Datei“ per E-Mail auf das Tablet geladen, da die App noch nicht im „Play Store“ verfügbar war. Seit Anfang Februar hat Zuidberg diese aber im Store hinterlegt.


Lageregelung:

Als erstes muss sich das Tablet mit der Steuereinheit verbinden. Dazu gibt der Fahrer einmalig einen Aktivierungscode ein. Nachdem sich der Computer in die Steuereinheit eingewählt hat, kann es losgehen. Für unseren Test haben wir an den Schlepper eine Frontbodenfräse angebaut. Auf dem Feld haben wir zuerst die Hubhöhe begrenzt. In der Grunddarstellung genügt dazu ein Druck auf den Button „Höhe“. Hier kann man einfach durch Ziehen des Reglers oder durch Tippen von + und – die maximale Hubhöhe verstellen. Ebenfalls lassen sich die minimale Höhe, die Start- und Stoppposition der Frontzapfwellenschaltung sowie die Hub- und Senkgeschwindigkeiten einstellen. Zwei Buttons für die Aktivierung der Schwingungstilgung und der automatischen Zapfwellenschaltung machen diese Menüebene komplett. Auf dem großen 10“-Bildschirm waren alle Einstellparameter mit einem Blick ersichtlich. Auf einem Smartphone sieht das anders aus. Hier muss man bis zum jeweiligen Einstellwert scrollen.


Im Einsatz bedient der Fahrer das Fronthubwerk mit dem schleppereigenen Hebel oder Taster. Sind Hubhöhe und Tiefe begrenzt, lassen sie sich einfach per Tasten oder Hebeldruck anfahren. Arbeitet man mit dem Vorgewendemanagement des Schleppers, übernimmt es die begrenzenden Werte des EFC. Passend zur Höhe schaltet die App so auch die Frontzapfwelle. Steuert man die Schwimmstellung an, sackt das Anbaugerät unterhalb der eingestellten Arbeitshöhe ab. Zum automatischen Entlasten des Gerätes dabei benötigt man die Pro-Version.


Hydraulische Entlastung:

In dieser Menüebene lassen sich der Entlastungsdruck und die Regelintensität einstellen. Zusätzlich kann der Fahrer entweder eine Hubhöhe oder eine Verzögerungszeit für die Aktivierung der Entlastung wählen. Des Weiteren gibt es in dieser Ebene Buttons zum Aktivieren der Entlastung oder, falls vorhanden, auch der Belastung. Da eine Entlastung erst ab ca. 50 bar vernünftig regelt, lässt sich mit einem weiteren Button ein „Einzylinder-Modus“ aktivieren. Die Hydraulik steuert nur einen Zylinder an und entlastet mit diesem so leichte Anbaugeräte besser. Im Feldeinsatz ließ sich die Regelintensität spürbar ändern, allerdings fanden wir diese auch im Flachland noch zu hart. Wir wünschen uns zudem eine Druckanzeige oder besser einen Graphen, der den tatsächlichen Druck in den Zylindern darstellt. So könnte man als Fahrer leichter die Regelintensität und im gewissen Maße den Entlastungsdruck für einen ruhigen Regelverlauf optimieren. Mit einem optionalen Drehregler (325 €) lässt sich das System während der Fahrt feinfühliger einstellen, denn auf dem Touchscreen des Tablets kann man schon mal verrutschen. In Schwimmstellung des Steuergerätes verändert der Potentiometer den Entlastungsdruck, in Mittelstellung die aktuelle Hubhöhe. Leider lassen sich hier nicht mehrere Einstellungen vornehmen. Wir fänden zusätzliche Potis für den Entlastungsdruck, die untere und obere Hubhöhenbegrenzung sowie die Regelintensität gut, um das System auch ohne Mobilgerät bedienen zu können.


Für die Wiegefunktion muss man das Grundgewicht des Anbaugerätes kalibrieren. In unserem Einsatz funktionierte das Wiegen allerdings noch nicht.


Mehrere Tablets nutzbar:

Es lassen sich 15 verschiedene Geräteeinstellungen speichern. Die Informationen liegen im Rechner der Steuerung und nicht auf dem Tablet. Dadurch können mehrere Tablets im Wechsel das EFC Pro Mobile ansteuern. Ohne Tablet oder Smartphone lässt sich das System allerdings nicht nutzen. Da das Display durchgehend aktiv ist, ist ein Ladeanschluss zwingend erforderlich. Um stressfrei mit dem System arbeiten zu können, sollte man ein separates Tablet auf dem Schlepper installieren.-ft-

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