Meist vergehen viele Wochen, bis der Tierhalter eine Lahmheit sicher erkennt. Abhilfe sollen automatisierte Techniken schaffen. Die Wiederkäuerklinik der Universität Bern untersuchte und entwickelte Methoden zur Lahmheitserkennung bei Milchkühen und bewertete ihre Sensitivität und Spezifität. Also mit welcher Sicherheit sie zu richtig positiven bzw. richtig negativen Ergebnissen kommen.
- Die Infrarot-Thermographie diagnostiziert Mortellaro über die Temperaturmessung an der Oberfläche (Sensitivität 89,1%, Spezifität 66,6%).
- Die 4-Waagen-Plattform zeigt die Belastung der Beine einzeln an. Die Methode eignet sich sehr gut, um Klauenhorndefekte zu erkennen (Sens. 97%, Spez. 80%).
- Dreidimensionale Beschleunigungssensoren an einem Hinterbein, messen das Bewegungsverhalten der Kühe. Ein Modell, das die Anzahl der Stehphasen und die Gehgeschwindigkeit auswertet, erkannte lahme Kühe mit hoher Sicherheit (Sens. 90,2%, Spez. 91,7%) .
- Mit Pedogrammen wird die Dauer der Belastungsphasen der Gliedmaßen eines Beinpaares mithilfe von zwei Pedometern gemessen und verglichen. Die Methode brachte in der Studie das beste Ergebnis, um lahme Kühe frühzeitig zu finden (Sens. und Spez. je 100%).