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Testprotokoll - New Holland T 5.95

Lesezeit: 6 Minuten

Der New Holland tritt mit relativ einfacher Ausstattung an. Dafür lässt sich der handliche Traktor sehr einfach und gut bedienen.


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Das Design ist gelungen und passt gut zur New Holland-Familie. Die robusten, hellblauen Innenverkleidungen sind freundlich aber schmutzempfindlich. Einige Fügestellen könnten passgenauer sein. Bei dem Sechs-Pfosten-Konzept (L x B = 146 x 148 cm) sind die B-Säulen nach hinten verlegt, die C-Säulen liegen auf der Rückseite, zur Mitte versetzt. Beifahrersitz und Lenksäule klappen federunterstützt weg. Der Einstieg von links ist gut, von rechts eng (116 cm Plattformhöhe). Allerdings stören die (guten und großen) Außenspiegel etwas beim Einsteigen.


Gut: Die Heckscheibe öffnet in zwei Positionen. Auch die Seitenscheiben, die Glasdachluke und die Frontscheibe lassen sich öffnen, vorne allerdings nicht bei angebautem Lader. Der New Holland hat eine gute Klimaanlage. Die kombinierte Sonnenblende für Glasdach und Frontscheibe ist wirklich unpraktisch. Nach vorne unten engen die breite Haube und die Frontladerkonsolen die Sicht ein, dafür bieten die hohe Frontscheibe, der schmale Querholm und die Glasluke optimale Sicht auf den angehobenen Lader. Zu den Seiten und nach hinten hat der Fahrer alles im Blick.


Die Bedienung ist einfach, nur die Kennzeichnungen rund um den Lader- Kreuzhebel auf der Armlehne sind zu sparsam.


Volle Punktzahl fährt der New Holland mit seinem FPT-Motor ein. Das Aggregat zeigte sich vor allem beim Pflügen durchzugsstark und allgemein sehr sparsam. Die Leistung des T 5.95 ist mit 73 kW/99 PS in den Papieren eingetragen. Maximal kommen davon 65 kW/89 PS an der Zapfwelle an. Das erledigt der Motor mit 256 g/kWh, dem niedrigsten Wert im Test (6 % unter dem Schnitt). Das Triebwerk fühlt sich auch im Drehzahlkeller wohl: Es erreicht seine beste Effizienz von 245 g je kWh (Ø = 257 g/kWh) bei rund 1 300 U je min und 51 kW/69 PS. Ebenfalls niedrig ist der Verbrauch beim Schnitt über die fünf Messpunkte: 272 g/kWh sind knapp 7 % günstiger als der Gruppenschnitt.


Alle errechneten Vergleichsarbeiten erledigt der Traktor sparsamer als der Durchschnitt der Gruppe. ­Fuß- und Handgas sind okay, ein ­elektronischer Drehzahlspeicher fehlt leider.


Der New Holland trat zum Test mit dem eher einfachen Wendegetriebe ­DualCommand an: drei Gruppen, vier Gänge und leider nur zwei LS-Stufen (24/24). Den T5er gibt es auch mit dem komfortableren ElectroCommand-Getriebe, das zwei Gänge plus vier LS-Stufen auf Knopfdruck schaltet, bevor man die Gruppe per Hebel wechselt. Es bietet allerdings nur 16/16 Gänge.


Beim DualCommand lassen sich die Gruppen relativ hakelig mit einem kurzen Hebel vorne rechts wechseln. Die Gänge schalten sich dagegen ordentlich, der 3. Gang liegt aber relativ weit weg. Ohne eingelegten Gang richtet sich der Schalthebel vor der Gasse 3./4. aus. Die Kupplung lässt sich prima per Knopf auf dem Schalthebel bedienen. Auf dem Schalthebel gibt es außerdem zwei Knöpfe für die beiden LS-Stufen. Zwei weitere Knöpfe mit gleicher Funktion liegen in der Nähe der EHR – prima. Die LS-Stufen wechseln sanft. Bei 1 800 U/min haben wir acht Gänge zwischen 4 und 12 km/h gezählt. Die gemessene Höchstgeschwindigkeit von 40 km/h erreicht der Traktor mit hohen 2 400 U/min.


Beim Verstellen der Lenksäulen-Län- ge wandert der Wendeschalthebel nicht mit, der Abstand zwischen Lenkrad und Hebel wird größer – das ist wirklich unpraktisch. Mit einem nicht besonders deutlich gekennzeichneten Schalter auf der Konsole lässt sich die Aggressivität der Wendeschaltung in drei Stufen variieren. Der Ansatz ist gut, doch der Unterschied zwischen höchster und niedrigster Stufe könnte größer sein.


Auch die Neutralstufe per Knopfdruck auf dem Hebel finden wir nicht optimal, ein Herunterdrücken eines Hebels in die Neutralposition – so wie es der Aufkleber zeigt – wäre besser.


Der New Holland hat serienmäßig eine 84 l-Zahnrad-Pumpe. Bei unserem Test kamen genau diese 84 l am Hydraulikanschluss an.


Alle drei Anschlusspaare der Steuergeräte liegen im Heck auf der rechten Seite – warum? Beim Geräteanbau bedeutet das klettern oder unnötige Wege. Dafür ist die Hebelposition der Ventile vorne auf der Konsole prima. Bei allen drei mechanischen Steuer­geräten lässt sich der Durchfluss jeweils auf dem Ventilblock justieren. Bei zwei Ventilen lässt sich hier zudem die Funktion (Schwimmstellung, Kick-out usw.) verstellen. Die römischen Zahlen I – IV auf dem jeweiligen Knopf kann man nur per Betriebsanleitung zuordnen. Die 26 l aus dem Hinterachsgetriebe entnehmbare Ölmenge liegt 1 l über dem Testdurchschnitt.


Die Hardware des Heckkrafthebers ist okay. Die Seitenstabilisatoren sind simpel, beide Hubstreben lassen sich gut in der Länge verstellen. Die durchschnittliche Hubkraft bewegt sich mit 4,8 t fast genau im Testdurchschnitt. Die Unterlenker wuchten in niedrigster Position 5 t, nach oben fällt die Kraft auf umgerechnet 4,4 t ab – besser ist eigentlich ein Anstieg nach oben. Der Hubweg ist mit 63 cm nur wenig kürzer als der Testschnitt (66 cm).


Die Bedienelemente der EHR sind New Holland-typisch und verteilen sich auf zwei Orte. Und wie üblich lässt sich zusätzlich zur Regelempfindlichkeit auch die Regeltiefe einstellen. Das hat den Pflügern im Test gut gefallen. Am Schieber für die Arbeitstiefe hätten wir uns einen einstellbaren Anschlag gewünscht. Der Kraftheber ist nach dem Motorstart direkt aktiv. Möchte man ihn sperren, muss man die Senkdrossel komplett auf „langsam“ in die Schlossposition drehen. Wir finden eine Taste zum separaten Aktivieren bzw. Sperren besser. Gut sind die Leuchten zum Anzeigen der Regelaktivität und die Außenbedienungen auf beiden Seiten.


Die drei Drehzahlen 540, 540 E, 1 000 lassen sich ordentlich per Hebel auf der rechten Konsole wechseln. Eine Außenbedienung gibt’s auf beiden Kotflügeln. Der gute Zapfwellenschalter (Zieh-Schlag-Knopf) sitzt an günstiger Position weiter vorne auf der Konsole. Per Schalter kann der Fahrer zwar einen Softstart vorwählen, doch eine Automatik ist in dieser Ausstattung nicht lieferbar. Sie ist den T5ern mit ElectroCommand vorbehalten – schade. Gute Drehzahlanzeige für die Zapfwelle im LCD-Display des Armaturenbretts.


Anstatt der montierten 34-Zoll-Felgen passen auch 38er. Mit 235 cm liegt der Radstand fast im Testdurchschnitt. Das gleiche gilt für den Wendekreis von 10 m. Das Lenkrad braucht genau vier Umdrehungen von Anschlag zu Anschlag.


Allrad und Differenzialsperre aktiviert der Fahrer per Kippschalter, die Sperre löst auch über das Bremspedal. Es gibt keine weiteren Automatik-Funktionen für den Antriebsstrang, auch diese sind dem ElectroCommand vorbehalten. Bei 4,7 t Leer- und 7,4 t zulässigem Gesamtgewicht ist die Nutzlast von 2,7 t etwas geringer als der Schnitt.


Zusammen mit dem guten Sitz ist der Fahrkomfort okay. Die Transport-Tester bescheinigen ein sicheres Fahrgefühl und gute Bremsen (Kupplungs- und Bremspedale sitzen allerdings recht hoch). Versucht man mit gezogener Handbremse anzufahren, erscheint ein P im Display und es piept. Der Blinkerhebel sitzt rechts. Weil der Blinker nur leise klickt, vergisst man schnell, ihn zurückzustellen. Allerdings piept er nach längerem Dauerbetrieb. Die Lautstärke des New Holland-Traktors bewegt sich genau im Durchschnitt. -gh-

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