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Trichogramma: Auf das Timing kommt es an

Lesezeit: 3 Minuten

Im letzten Jahr war die Wirkung der Schlupfwespen gegen den Maiszünsler nicht überall im Süden zufriedenstellend. Was muss 2018 besser werden?


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Das Zünslerjahr 2017 haben etliche Ackerbauern im Süden noch gut in Erinnerung. In vielen Maisbeständen sah man starke Fraßschäden und Stängelbruch (s. Südplus 6/2017). „Im letzten Jahr flogen die Falter aufgrund der günstigen Witterung stärker und länger. Daher stieg auch die Zahl der gefangenen Raupen allein in Südbaden um bis zu 10% gegenüber dem Vorjahr an“, erklärt Franz-Josef Kansy vom Landwirtschaftlichen Technologiezentrum (LTZ) Augustenberg.


Unzureichende Wirkung:

Die guten Flugbedingungen für den Maiszünsler waren aber nur ein Grund für den stärkeren Befall. Hinzu kam, dass die bewährte Bekämpfungsmethode – die Ausbringung von Schlupfwespen (Trichogramma) als natürliche Gegenspieler des Zünslers – im letzten Jahr nicht überall die gewünschten Wirkungsgrade von rund 70% erbrachte. Die Experten sehen dafür folgende Ursachen:


  • Nasskalte Witterung: Ein Problem war 2017 der viele Niederschlag, starker Wind und Kälteperioden in manchen Gegenden. Mancherorts sind Trichogramma-Kugeln aufgeweicht und weniger Wespen geschlüpft.
  • Falscher Zeitpunkt: Angesichts der Wetterkapriolen war es in einigen Regionen schwer, den richtigen Einsatzzeitpunkt der Schlupfwespen zu finden. Er ist aber für eine ausreichende Wirkung der zentrale Punkt. In der Regel beginnt die Erstbehandlung je nach Zünslerflug Mitte Juni, die zweite folgt circa zwei Wochen später. Für die bivoltine Zünslerrasse, die früher fliegt, ist oft schon Ende Mai die erste Behandlung nötig. In Baden-Württemberg und Bayern gibt es bei verschiedenen Regierungspräsidien und Landwirtschaftsämtern sowie beim LTZ Augustenberg und der LfL Bayern regionale Warndienste auf der Basis eigener Monitoring-Programme.
  • Zu wenig Behandlungen: 2017 reichte eine Trichogramma-Freilassung selbst mit erhöhter Aufwandmenge (220000 statt 110000 Schlupfwespen pro ha) angesichts der längeren Flugzeit der Falter nicht aus. Zudem muss die Maßnahme über mehrere Jahre sowie flächendeckend erfolgen, um den Befallsdruck wirksam zu senken.
  • Falscher Umgang: Wer den Einsatzzeitpunkt der Schlupfwespen, z.B. wegen ungünstiger Witterung, nach der Lieferung länger als zwei Tage hinausschiebt und sie dann ohne Futter sowie zu kühl, zu feucht oder in Räumen mit Geruchsbelastung (z.B. Farbe, Lacke oder Betriebsstoffe) lagert, senkt ihre Überlebenschancen enorm.


Netzwerk der Anbieter:

„Die Schlupfwespen-Ausbringung ist ein sicheres und wirksames Verfahren zur Senkung des Zünslerdruckes. Deshalb müssen wir alles daran setzen, dass wir Anwendungsfehler künftig vermeiden“, sagt Kansy. Sein Ziel ist es, ein überregional gut funktionierendes Monitoring aufzubauen. Derzeit werden noch zwei Drittel der Trichogramma von Hand ausgebracht. Doch die Zahl der Anbieter der Multikopter-Methode (Übersicht) steigt. In Baden-Württemberg kann man sich die Maßnahme über FAKT mit 60 €/ha fördern lassen. Laut MLR wurde dieses Geld 2017 für 31885 ha beansprucht. In Bayern gibt es aktuell keine Fördermöglichkeit. S. Lehnert

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