Aus dem A-Sortiment zählen RGT Reform und Julius zu den anbauwürdigsten Sorten. Eine Bereicherung mit leichten Vorteilen im Rohproteingehalt könnte Nordkap sein. Bei gleichem Ertragsniveau hat sie im Vergleich zu den bewährten Sorten aber eine schwächere Winterhärte. Patras hält bislang seine Bedeutung, während Linus (nicht fallzahlstabil) und vor allem JB Asano (Gelbrostschwäche) an Fläche verlieren.

Als B-Weizen hat sich Tobak nach Raps trotz der Mängel in Fusarium-anfälligkeit und Standfestigkeit über Jahre bewährt. Sorten wie Bench-mark oder Alexander reichen an sein Ertragsniveau heran, weisen aber ebenfalls Schwächen auf (Winterhärte bei Benchmark, Fusarium und Druschfähigkeit bei Alexander).

Die Sorte Bergamo konnte vor allem im letzten Jahr ertraglich überzeugen. Zu beachten sind allerdings die Achillesfersen Winterhärte und Fallzahl. Bosporus brachte im ersten Jahr gute Ergebnisse. Die Anbau-bedeutung dieser winterharten, ausgeglichenen Sorte wird voraussichtlich weiter zunehmen.

Unter den frühreifen Sorten hat sich Rumor als sehr ertragreich erwiesen. Ihre große Schwäche ist die Anfälligkeit für Gelbrost. Als Alternative ist Faustus zu empfehlen, der in diesem Merkmal deutlich gesünder ist.

C-Sorten werden wegen der DüV langfristig an Bedeutung verlieren. Betriebe, die mit den geringeren N-Mengen zurechtkommen, können nach wie vor Elixer oder Anapolis anbauen. Neue C-Sorten der letzten Zulassungsjahrgänge konnten sich ertraglich nicht von den besseren B-Sorten absetzen.