Mittlerweile tritt der Maiszünsler bundesweit auf. Selbst in Höhenlagen ist er zu finden. Im Süden ließ sich in diesem Jahr zudem verstärkt die sogenannte bivoltine Rasse beobachten. Diese bildet zwei Generationen statt einer aus. Weil sie für die Entwicklung vom Ei bis zum Falter eine geringere Wärmesumme benötigt, beginnt der Flug dieser Zünslerrasse früher (Mitte Mai anstatt Mitte Juni). „Die bivoltinen Zünsler haben sich vor allem südwestlich von Freiburg in Südbaden verbreitet“, erklärt Kerstin Hüsgen vom LTZ Augustenberg.
Probleme bereitet nun insbesondere das Monitoring. Die Pheromonfallen, die die Befallsstärke der bekannten univoltinen Rasse anzeigen, liefern bei der „neueren“ keine zuverlässigen Ergebnisse. Abhilfe könnte ein lichtbasiertes Monitoringsystem schaffen, das zurzeit in einem Gemeinschaftsprojekt entwickelt wird.
Senken lässt sich die Zünslergefahr generell, indem man die Maisstoppeln zerkleinert. Wer pflügt, kann die Stoppeln nach der Ernte mit einem weniger energiebedürftigen Sichelmulcher bearbeiten. Im Frühjahr erfolgt dann das saubere Unterpflügen der Ernterückstände. Pfluglos wirtschaftende Betriebe sollten dagegen einen Schlegelmulcher nutzen, weil dieser intensiver arbeitet. Plattgefahrene Stoppeln erreicht das Gerät allerdings nur schwer, somit verbleibt ein Restrisiko.