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Vitamine und Gewürze für die Ferkel

Lesezeit: 4 Minuten

Arnaud Garoche aus Andel setzt auf eine optimale Milchleistung seiner Sauen.


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Arnaud Garoche ist immer aufgeschlossen für Neues. Er ist ständig bemüht, sich zu verbessern und neue Dinge auszutesten. Deshalb gelingt es ihm auch, die Milch- und Aufzuchtleistung seiner 440 Sauen kontinuierlich zu steigern. Der Bau des neuen Sauenstalles vor zwei Jahren sowie ein konsequentes Impf- und Hygienemanagement tragen dazu erheblich bei.


Gemeinsam mit seinem Bruder, einem Cousin und einem Nachbarn hat der 37-jährige Landwirt die Gesellschaft „Earl de la Cour“ in Andel im Norden der Bretagne gegründet. Zusammen betreiben sie neben der Schweineproduktion im teilgeschlossenen System noch eine 316 kW-Biogasanlage, bewirtschaften 170 Hektar Ackerland und halten 8000 weibliche Zuchttiere für die Legehennenproduktion.


Arnaud Garoche leitet die Schweineproduktion der Gesellschaft. Die Hälfte der erzeugten Schweine mästet er selbst. Die restlichen Tiere werden von einem Lohnmäster übernommen. Um künftig alle Läufer selbst ausmästen zu können, plant der 37-Jährige in den nächsten Jahren den Bau eines weiteren 2000-er Maststalles.


Im Vier-Wochen-Rhythmus setzt Garoche Ferkel von jeweils 61 Naïma-Sauen ab. Nach dem Besamen bleiben die Sauen nur eine Woche im Kastenstand des Deckzentrums fixiert. Nach dem Umstallen in den Wartestall, der mit einer Abruffütterung ausgerüstet ist, kommt es nur sehr selten zu Rangkämpfen. „Ich lege bei der Auswahl der Sauen großen Wert darauf, dass sie einen ruhigen Charakter haben“, erklärt Arnaud Garoche.


Robuste, mütterliche Sauen:

Für jede Sauengruppe besamt ein Mitarbeiter 73 Tiere. Nach dem Scannen bleiben im Schnitt noch 66 tragende Sauen übrig. 61 davon werden in die Abferkelbuchten eingestallt, die verbleibenden fünf Sauen werden in einen älteren 120er- Sauenstall untergebracht. So sind die teuren Abferkelbuchten immer optimal ausgelastet.


In den vergangenen neun Monaten wurden pro Sau und Wurf im Schnitt 16 Ferkel geboren. Bei einer Säugezeit von 21 Tagen konnte Arnaud Garoche pro Sau 13,8 Ferkel absetzen. Das entspricht 31,4 abgesetzten Ferkeln pro Sau und Jahr. Die Saugferkelverluste betragen nur 8,7%. Für die hohen Aufzuchtleistungen macht er vor allem die gute Mütterlichkeit und hohe Milchleistung sowie die Robustheit seiner Sauen verantwortlich.


Direkt am ersten Lebenstag, etwa sechs Stunden nach der Geburt, schleift Arnaud Garoche nach Rücksprache mit seinem Tierarzt die Eckzähne der Ferkel. „Das reduziert die Erdrückungsverluste enorm, denn die Sau bleibt ruhiger“, erklärt der Landwirt sein Vorgehen. Außerdem wird das Gesäuge der Sau geschont, sodass auch im Folgewurf noch genügend intakte Zitzen für alle geborenen Ferkel zur Verfügung stehen.


Als Starthilfe nach der Geburt bekommen schwache Ferkel zusätzlich einen Vitaminzusatz gedrencht. In der ersten Lebenswoche bietet Arnaud Garoche allen Ferkeln dann Prestarter vermischt mit Pflanzenextrakten aus Thymian und Knoblauch an. „Die Gewürze machen die Tiere neugierig auf das Futter und stärken das Immunsystem der kleineren Ferkel“, ist Garoche überzeugt.


Besonderen Wert legt der Landwirt auf eine optimale Wasserversorgung der Sauen während der Säugezeit. Die Tiere erhalten rund um die Geburt fünfmal täglich frisches Wasser, insgesamt 23 Liter pro Tag. „Das fördert die Futteraufnahme, damit die Sauen optimal in die Laktation starten können“, erklärt der Ferkelerzeuger.


Garoches Ziel ist es, die Sauen so zu füttern, dass sie möglichst viel Milch geben. Denn nur dann sind sie in der Lage, ihre großen Würfe selbst aufzuziehen. Zugute kommt ihm dabei die kurze Säugezeit von 21 Tagen. Dadurch wird ein übermäßiges Absäugen verhindert und die Sau wird entlastet.


„Luft nach oben gibt es allerdings noch bei der Abferkelquote, die derzeit nur 78% beträgt“, gibt der 37-Jährige unumwunden zu. Der Auslöser: In der Vergangenheit führten Mykotoxine im Futter wiederholt zu Fruchtbarkeitsproblemen. Das schlug sich auch in der Umrauschquote nieder, die zurzeit bei etwa 19,7% liegt.-cj-

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