Knapp 100 verschiedene Produkte vermarktet Familie Leis über Automaten.
Als Heiko Leis 2013 in das erste Hühnermobil investierte, war für ihn klar, dass ein Automat zum Verkauf der Eier hermusste. Inzwischen hat er vier Mobilställe und vermarktet neben den Eiern 100 verschiedene Produkte über seine vier Automaten.
In seinem „Hofladen“ in Oberderdingen (Landkreis Karlsruhe) reicht keine Verkäuferin die Eierschachtel oder den Rosenkohl über die Theke, sondern der Automat bedient die Kunden 24 Stunden am Tag. Heiko Leis, dessen Ackerbau- und Legehennenbetrieb in der Bio-Umstellung ist, verkauft neben den Eiern auch Nudeln, Suppe und Leindotteröl aus eigenen Rohstoffen und kauft andere Produkte aus der Region zu.
Was sich nach einem unkomplizierten und einfachen Geschäft anhört, hat Familie Leis in den letzten Jahren einiges abverlangt. Finanziell und arbeitswirtschaftlich. „Auch der Verkauf am Automaten ist ein Vollzeitjob“, sagt Annerose Leis, die Mutter von Betriebsleiter Heiko Leis. „Ein Selbstläufer ist die Vermarktung über die Automaten nicht.“
Ständiges Nachfüllen, das Einräumen, die Bestellungen und das Beantworten von Kundennachfragen erfordern ständige Anwesenheit von Annerose Leis. Ihr Sohn ist für die Produktion, die Werbung und das Marketing zuständig. Er sagt von sich selbst, dass er zwar offen ist und den Austausch mit den Kunden gerne sucht, aber er eben nicht der „Verkaufstyp“ ist. „Ein Hofladen mit geregelten Öffnungszeiten ist toll“, sagt Heiko Leis. „Aber die Direktvermarktung muss zum Betrieb, dem Standort und zu den Menschen passen. Und zu uns hätte ein Hofladen nicht gepasst.“
Allen Skeptikern – auch aus der eigenen Familie – zum Trotz, wird der Automatenverkauf gut angenommen. „Es gibt noch Optimierungsbedarf“, sagt Heiko Leis. „Aber wir haben das Geschäft zum Laufen gebracht.“ -aro-