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Wann ziehen die Preise an?

Lesezeit: 3 Minuten

Nach einem kurzen, heftigen Dämpfer haben sich die Getreidepreise zuletzt wieder gefangen. Nennenswerte Aufschläge werden aber nicht bewilligt. Das dürfte sich ändern.


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Das haben Optimisten nicht erwartet: Statt stetig zu steigen – das Angebot ist schließlich kleiner als sonst – haben die Getreidepreise im September teils deutlich nachgegeben. „Bis auf die veredlungsstarken Gebiete im Nordwesten meldeten fast alle Regionen Deutschlands für Weizen und Gerste wieder unter 200 €/t frei Erfasser“, bestätigt ein norddeutscher Beobachter. Er hält das allerdings nur für ein kleines Zwischentief.


Zuletzt wurden in der Tat vereinzelt sogar Aufschläge bewilligt, wenn auch nur moderate. Ein schwacher September läutet ohnehin keine anhaltenden Schwächen am Getreidemarkt ein. Verarbeiter sind mit ex Ernte-Lieferungen sowie Kontraktware versorgt, und Erfasser „arbeiten“ auch noch die erste Anlieferungswelle ab. Prämien sind in dieser Zeit eher die Ausnahme als die Regel. Zudem lockt das relativ hohe deutsche Preisniveau Importgetreide zu uns, z.B. Mais (s. Übers.) und Weizen. Auch das deckelt derzeit die Preise.


Nur Ruhe vor dem Sturm?

Die Stunde der Wahrheit kommt mit dem Anschlussgeschäft. Dann wird sich zeigen, wie klein das Angebot wirklich ist und welches Preispotenzial Weizen, Gerste und Co. 2018/19 tatsächlich haben.


Die Getreideernte liegt in Deutschland mit ca. 34 bis 34,5 Mio. t (ohne Körnermais) – die Zahlen des BMEL, DBV und DRV liegen eng beieinander – fast 20% unter Vorjahresniveau. Bei Mais gehen Beobachter sogar von einem Minus von annähernd 50% aus. Futtermischer bemühen sich denn auch um Alternativen. Schiffslieferungen aus dem Ausland sollen teils schon verkauft sein, bevor sie in Rotterdam oder Brake (bei Bremen) entladen sind, berichten Branchenkenner. Außerdem überarbeiten Mischer ihre Rezepturen, um auch mit wenig Mais zurecht zu kommen.


Letzteres mildert die Versorgungslücke ab, es schließt sie aber nicht. Im Gegensatz zum Brotgetreide zeigte sich der Markt für Futtergetreide denn auch bis zuletzt zumindest stetig. Die Preisunterschiede zwischen den Verwertungsschienen sind mittlerweile selbst dort verschwindend klein, wo normalerweise der Absatz an Mühlen die Schlagzahl bei den Getreidepreisen vorgibt. Und das lässt eigentlich nur folgenden Schluss zu: Wer in dieser Saison wissen will, was sich preislich tut bzw. noch tun wird, muss vor allem das Geschehen in den deutschen Veredlungshochburgen im Auge behalten.


Noch vor dem Jahreswechsel?

Dass die Preise Spielraum nach oben haben, bezweifeln nicht mal Pessimisten. Wie viel Potenzial noch im Markt steckt und wann er wieder Fahrt aufnimmt, darüber gibt es geteilte Ansichten:


  • Einige Beobachter erwarten erst im neuen Jahr wieder mehr Bewegung und auch nur moderate Aufschläge. Unser kleines Angebot sei weitgehend eingepreist, heißt es. Außerdem sichere z.B. Russland die Versorgung.
  • Andere rechnen hingegen schon bald mit anziehenden Kursen. Das wahre Ausmaß der schlechten Getreideernte wird nach ihrer Meinung bislang noch unterschätzt. „Sobald die Drittlandimporte abnehmen, könnte es sogar Panikkäufe hiesiger Verarbeiter geben“, orakelt ein norddeutscher Analyst. Das gelte besonders dann, wenn gleichzeitig auch der EU-Exporthandel wieder z.B. an Gerste und Weizen interessiert sei.


Letzteres ist zwar nicht sicher, aber die jüngsten Preisentwicklungen haben unsere Konkurrenzfähigkeit in der Tat verbessert. Falls Ihr Abnehmer jetzt noch mauert, sollten Sie also mit dem Verkauf noch warten. Kontakt.joerg.mennerich@topagrar.com

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