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Was leisten neue Tandem-Silosäcke?

Lesezeit: 4 Minuten

Neue Silosäcke mit zwei Kammern sollen leichter sein und besser auf der Silofolie liegen. Ob das stimmt, hat Dr. Hansjörg Nußbaum vom LAZBW Aulendorf für Südplus getestet.


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Das Abdecken der Silos mit Folie und schweren Säcken ist am Ende eines ohnehin schon langen Tages nochmal richtig harte Arbeit. Abhilfe versprechen hier neue sogenannte Tandem-Silosäcke von der Firma „Ideen fürs Land“ aus Niederbergkirchen.


2 kg leichter.

Diese Säcke sind durch eine Mittelnaht in zwei Kammern getrennt und wiegen dadurch bis zu 2kg weniger. Durch das Zwei-Kammer-System sollen sie zudem besser auf der Silofolie liegen.


Herkömmliche Säcke mit nur einer Kammer werden in der Praxis oft zu stark befüllt, sodass sie ca. 17kg wiegen und eine rundliche Form annehmen. Dadurch rollen sie leichter von der Silowand weg. Bei optimaler Befüllung (ca. 80% des Volumens) liegen sie besser, dafür verrutscht allerdings die Füllung (Kies ist besser als Sand) leichter und die Säcke müssen vor dem Verlegen quasi „aufgeschüttelt“ werden.


Am LAZBW Aulendorf haben wir die Tandem-Silosäcke 2017 in der Praxis getestet. Dazu wurden je 100 Silosäcke der normalen sowie der neuen Bauform in zwei Größen mit Split befüllt. Neben dem Handling hielten wir auch den Zeitaufwand zum Befüllen der Säcke fest. Anschließend kamen sie bei Grassilage (1. Aufwuchs) zum praktischen Einsatz.


Die Erfahrungen:

Die neuen Säcke sind aus dem gleichem Material hergestellt wie die herkömmlichen. Sie sind demnach genauso robust und haltbar. Das Verschließen mit Kabelbindern war völlig unproblematisch.


Zur Befüllung der herkömmlichen Silosäcke war bei einer mittleren Füllmenge von 14,2 kg je Sack eine Befülldauer von 65 Sekunden nötig. Der Zeitaufwand zum Befüllen wurde bei 100 Säcken ermittelt und daraus ein Mittelwert errechnet.


Zum Verschließen kam ein integrierter Kunststoffbinder zum Einsatz, was mehr Zeit kostete als beim Verschluss mit dem Kabelbinder.


Zeitfresser Verschluss.

Die kleineren Tandem-Säcke wogen im Mittel 13,3 kg und benötigten jeweils 60 Sekunden. Die etwas größeren Tandem-Säcke wiesen eine mittlere Füllmenge von 14,4 kg auf. Der Vorgang dauerte rund 63 Sekunden pro Stück.


Demnach ist der Zeitaufwand bei den neuen Silosäcken nicht größer als bei den herkömmlichen. Bei diesem Vergleich stellte sich darüber hinaus das Verschlusssystem als größter Zeitfresser heraus. Säcke mit integriertem Verschlussband benötigten mehr Zeit als Säcke, die mit einem Kabelbinder verschlossen wurden.


Die Tandem-Silosäcke beider Größen lassen sind einfach und sicher auf einer Palette stapeln und transportieren. Gegenüber herkömmlichen Säcken sitzen sie besser auf der Palette oder beim Auslegen auf der Silowand.


Beim Verlegen können sie durch die Trennnaht an allen Stellen problemlos gegriffen werden. Die Körperhaltung ist dabei günstiger als bei Silosäcken, die nur rechts und links am Griff bzw. am Verschlussteil gehalten werden können. Die Tandem-Säcke liegen zudem sicher auf der Folie und rollen nicht von der Silowand weg.


Allerdings können auch sie bei einer starken Gärgashaube ein Verrutschen der Folie nicht verhindern – zumal sie geringfügig leichter sind als die bisher gebräuchlichen Säcke. Das heißt, dass in solchen Fällen bei allen Beschwerungssystemen nach dem Rückgang der Gärgashaube nachjustiert werden muss.


Fazit:

Die Tandem-Silosäcke sind je nach Länge rund 1 bis 2kg leichter als herkömmliche Silosäcke bei gleicher Dimensionierung. Bei einem Silo mit rund 500m3 Fassungsvermögen und dem Einsatz von rund 150 Säcken (längs und quer, alle 5m, Doppelbarrieren an den Enden) macht das rasch 300 kg aus, die nicht getragen, verlegt und wieder abgenommen werden müssen.


Ihre Befüllung dauert nicht länger als bei Einkammersäcken. Die fertigen Zweikammersäcke lassen sich gut stapeln. Die Füllung verrutscht nicht und muss deshalb nicht aufgeschüttelt werden. Im praktischen Einsatz wurden die Erwartungen hinsichtlich Verlegen und Verrutschen voll erfüllt. Demnach steht einem breiten Einsatz dieser Säcke nichts im Wege.

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