Viel Regen im Herbst hat in weiten Teilen Deutschlands nicht nur die Ernte, sondern auch die Wintergetreideaussaat stark verzögert. Die gesäten Kulturen leiden weiterhin unter der Nässe – die Entwicklung der Wurzeln ist stark beeinträchtigt. Je früher die Vegetation im nächsten Jahr beginnt, desto wichtiger wird es sein, schwache Bestände rechtzeitig mit ausreichend hohen Mengen an Stickstoff und Schwefel zu versorgen. Damit die N-Bilanz am Ende stimmt, können Sie die erhöhte Startgabe beim Getreide von der Spätgabe abziehen.
Auch gut entwickelter Raps, der mit zwölf Blättern zu Beginn der Vegetation direkt in die Streckung geht, benötigt früh leicht verfügbare Nährstoffe. Nur so kann er die angelegten Knospen ernähren. Im Gegensatz zum Getreide reduziert Raps zuerst die ertragsstarken, unteren Verzweigungen.
Ammoniumhaltige Dünger wie Harnstoff und Piamon-S müssen für eine rechtzeitige Wirkung wenigstens vier Wochen vor Vegetationsstart ausgebracht werden. Bei nasskaltem Boden oder verspäteter Startgabe sollten Dünger mit schnell verfügbarem Nitratanteil, wie z.B. KAS, ASS oder AHL, den frühen Bedarf ergänzend absichern.Dr. Ute Kropf, FH Kiel