Durch mehr Wärme und Trockenheit wird sich auch das Spektrum an Schädlingen und Krankheiten verschieben. „Wärmeliebende Krankheitserreger, wie Cercospora in Zuckerrüben,Blattflecken-erreger in Mais (z.B. Drechslera oder Setosphaeria) oder Echte Mehltau-, Brand- und Rostpilze in Getreide werden zunehmen. Künftig weniger Probleme könnte es dagegen mit Septoria an Weizen oder Rhynchosporium-Blattflecken an Gerste geben, da sie eher kühlere Temperaturen bevorzugen“, sagt Flaig.
Wärmeliebende Schnellkäfer, die bisher in Baden-Württemberg vornehmlich an Rhein und Neckar vorkommen, würden auch in bislang kühlere Regionen vordringen und im Drahtwurm-Stadium die Kulturen schädigen. Der Maiszünsler könnte überall in Süddeutschland innerhalb eines Jahres gleich zwei Generationen ausbilden, wie schon jetzt im Oberrhein-graben.
„Auch die Unkrautbekämpfung könnte schwieriger werden, weil wärmeliebende Unkräuter – etwa Schadhirsen – deutlich zunehmen, ohne dass weniger thermophile Arten, etwa das Klettenlabkraut, nennenswert zurückgehen. Außerdem wachsen Herbstkeimer bei vermehrt wärmeren Wintern ungestört weiter und sind dann im Frühjahr schwerer bekämpfbar“, sagt Flaig. Zunehmend trockene Böden erschwerten überdies den Einsatz von Bodenherbiziden.