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Weniger bringt mehr

Lesezeit: 4 Minuten

Am Ultra-Light gibt es ultra wenig zu testen oder zu messen – Zunhammer spart konsequent an allem, was Gewicht bringt. Wir haben den leichten Gülle-Zubringer in der Praxis eingesetzt.


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Schaut man sich auf Landtechnikmessen um, gibt es Zubringer-Fässer scheinbar nur jenseits der 20 m3 und hauptsächlich für Lkw. Das ist in erster Linie etwas für Lohnunternehmer und für weite Wege.


Zunhammer bindet die Bauern in die Gülle-Logistik ein: Mit seinem Ultra- Light-Tanker ULT 18 hat der bayerische Gülletechnikspezialist ein reines Transportfass mit Drehschemellenkung vorgestellt, mit dem auch kleinere Traktoren klarkommen. Denn auf vielen Betrieben kann sich eine Güllekette oder das Transportieren zum ausbringenden Lohnunternehmer schnell rentieren.


Der gewichtssparende Clou des Ultra- Light: Die Bauweise des 6 m langen GfK-Tanks (Glasfaser verstärkter Kunststoff) kommt komplett ohne Stahl-Chassis aus, die Achsen sind direkt am Tank angebracht. Für diese innovative Bauweise gab es Agritechnica-Silber. In der letzten Saison konnten wir den in Hannover ausgestellten Tanker erstmals auf unserem Testbetrieb einsetzen.


Nichts dran:

Unsere Jungfernfahrt mit dem 2-Achser führte direkt und noch ohne Gülle auf die Waage. Zunhammer gibt für den 15 m3 fassenden Tankwagen lediglich 3,5 t Leergewicht an. Das ist allerdings das nackte Gewicht des Fahrzeugs ohne 10 Zoll-Ansaugtrichter und Standrohr sowie dem dazugehörigen Hydraulikzylinder und auch ohne den hinteren 6 Zoll-Anschluss. Mit dieser für den Einsatz nicht ganz unwichtigen Ausstattung bringt es der ULT 18 dann auf exakt 4 t. Bleiben bei 18 t zulässigem Gesamtgewicht 14 t Nutzlast. Je nach Dichte der Gülle könnte das Transportfass also 1 t mehr fassen als erlaubt.


Eine Pumpe sucht man am Ultra- Light-Tankwagen übrigens vergebens und die Selbstbefüllung wird es auch in Zukunft nicht geben. Bei diesem Fahrzeugkonzept geht es Zunhammer einzig und allein um das niedrigste Fahrzeuggewicht pro Kubikmeter Gülle. Und das ist mit 266 kg/m3 konkurrenzlos gering. Also muss man das Fass fremd befüllen und entleeren. Wir haben das während des Tests mit einer externen Drehkolbenpumpe gelöst, einfacher geht’s natürlich mit einer Dombefüllung von oben.


Dazu gibt es oben im vorderen Drittel des Tanks einen von einem Spritzschutzrand umgebenen Einfüllschieber. Sein doppeltwirkender Hydraulikzylinder ist immer mit dem Zylinder des Andocktrichters (6, 8 oder 10 Zoll) gekoppelt, beide Verschlüsse öffnen also zeitgleich. Am Schiebedeckel gibt es einen Zeiger, der sich beim Öffnen mit der Luke nach vorne bewegt. Dahinter steigt ein weiterer Zeiger senkrecht auf, wenn das Fass voll ist. Zusätzlich informiert ein Schwimmer vorne am Behälter permanent über den Füllstand im Tank.


Kein Chassis:

Die beiden Achsaggregate von BPW sind neben Deichsel und Drehkranz die einzigen Bauteile aus Stahl. Sie sind grundsätzlich luftgefedert, um dem Verwinden des Tanks während der Fahrt vorzubeugen. Im Inneren stabilisieren zwei Schwallwände die Kunststoff-Statik. Mit serienmäßiger Luftfederung und dem automatischen Bremskraftregler (ALB) kann man den Zubringer problemlos auch auf 60 km/h zulassen. Die vordere Achse ist mit ihrem Drehkranz direkt mit dem Tankboden verschraubt. Dafür ist das korrosionsbeständige GfK im unteren Bereich deutlich dickwandiger als an der weniger belasteten Oberseite des Tanks. Am Fahrkomfort hatten wir nichts auszusetzen, der Anhänger läuft dem Schlepper auf 425er Lkw-Reifen spurtreu hinterher.


Mit der optionalen Anhängerkupplung sowie Luft- und Hydraulikanschlüssen könnte man übrigens auch zwei ULT 18 aneinander kuppeln. Bei zweimal 7,7 m Fahrzeuglänge bleiben dann aber lediglich 3,35 m für das Zugfahrzeug, um die maximale Zuglänge von 18,75 m nicht zu überschreiten – das dürfte knapp werden. Dank der Obenanhängung lässt sich der Zubringer auch voll jederzeit auf dem Feld abhängen. Die Hydraulik- und Luftschläuche führt Zunhammer mittig im Drehpunkt vorne in den Tank und hinten wieder heraus.


Was im Gewicht wenig ist, spiegelt sich schwer im Preis wider: Stolze 34000 € verlangt Zunhammer inklusive Andockstation und zuzüglich Mehrwertsteuer für seinen ULT 18. Allerdings kommt man mit einem einzelnen Zubringer meistens nicht weit und auch die Befülltechnik muss bedacht werden. Dafür bekommt man einen 18-Tonner, der in dieser Form einzigartig ist und legal bis zu 15 m3 Gülle transportiert. Jan-Martin Küper

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