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„Zeit in die Vermarktung stecken“

Lesezeit: 4 Minuten

Andreas Deyer war einer der Ersten, der in das Konzept Bauernhof-Eis einstieg. Was sagt er nach 15 Jahren?


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Gut 30 km sind es vom Hof von Andreas Deyer bis zum Bodensee. Da müsste sich doch hofeigenes Eis gut an Touristen verkaufen lassen, dachte sich Milchviehhalter Andreas Deyer schon vor Jahrzehnten. Er war 2001 einer der Ersten im Südwesten, der mit dem niederländischen Konzept „Bauernhof-Eis“ in die Eiserzeugung eingestiegen ist.


Viel Zeit für Vermarktung:

Bis heute hat er das nicht bereut: „Als wir 2007 den Hofladen aufgegeben haben und die Anschaffung einer neuen Eismaschine anstand, stand das Geschäft kurz auf der Kippe. Seitdem wir uns aber voll und ganz dafür entschieden haben und mehr Zeit in die Vermarktung stecken, läuft es“, sagt der Milchviehhalter.


Die Kundenaquise und Kundenpflege sowie Werbung für das Produkt nehmen heute einen Großteil seiner Zeit in Anspruch: „Wir bieten Premium-Eisqualität. Die finanzkräftige Konkurrenz wie Langnese und Co. ist uns aber vor allem im Marketing überlegen. Da müssen wir versuchen, gegenzuhalten“, sagt Deyer. So stellte er z.B. in 50 Läden, die er beliefert, auf eigene Kosten Gefriertruhen mit Glasdeckel auf: „Die Kunden müssen das Eis sehen!“ Außerdem hat er eigene Aufsteller und Werbekarten entworfen.


Die Maßnahmen zahlen sich offenbar aus: Zu Beginn habe der Umsatz mit Eis rund 25000 € betragen, in den letzten zwei bis drei Jahren sei er sechsstellig. Es gab Jahre, in denen der Absatz stagnierte: „Seitdem ich mich aktiver um die Vermarktung kümmere, steigt der Absatz und wir könnten noch mehr absetzen.“ Die Arbeitskraft sei letztlich der limitierende Faktor.


Genug Flexibilität:

Vom Produktionskonzept „Bauernhof-Eis“ ist er auch nach 15 Jahren überzeugt: „Dieses macht Sinn, wenn man neu in das Geschäft einsteigt.“ Deyer ist weder vertraglich gebunden noch zahlt er eine Lizenzgebühr. Er darf eigene Eissorten entwickeln und auch der geplanten individuelleren Verpackung stehe nichts im Wege – außer vermutlich höhere Kosten als bei den Einheitsbechern von „Bauernhof-Eis“. Auch beim Zukauf der Zutaten sei er weitgehend frei, Zuckermischungen und natürliche Pasten bezieht er trotz stolzer Preise jedoch immer noch von der dahinter stehenden Firma Ice Delite B.V.


Die Produktion hat der Betrieb längst im Griff. In der Saison stehen seine Mutter Marianne sowie drei Teilzeitkräfte an mindestens drei Tagen in der Woche an der Eismaschine und produzieren etwa 75 verschiedene Sorten. Wohlgemerkt ohne die Exoten wie Pfeffer-Veilchen- oder Speck-Zwiebel-Eis!


1200 l pro Woche:

Familie Deyer achtet darauf, reine Früchte zu verwenden und keine Fruchtzubereitungen. Eigelb kauft sie jedoch pasteurisiert zu, da bei frischer Ware weitere Hygieneauflagen zu erfüllen sind. „Regionale Produkte zu bekommen, ist schwer.“


Im Sommer setzt Andreas Deyer pro Woche bis zu 1200 l Eis ab. Am besten laufen die 100-ml-Portionsbecher und die 0,5-l-Familienbehälter. Von seinen 110 Kunden sind über 70 Wiederverkäufer, wie z.B. Hofläden. Über sie verkauft er auch am meisten: „Hofläden haben wir in der Region durch den Obst- und Weinbau sehr viele.“


Darüber hinaus beliefert er kleinere Dorfläden, diverse Ausflugsziele und die Gastronomie. „Sie ist meine schwierigste Klientel.“ Den LEH bedient Deyer noch nicht, Anfragen seien aber da. „Mir ist vor allem wichtig, bestehende Kunden zu pflegen“, sagt er. Das Geschäft mit dem Kugelverkauf auf größeren Veranstaltungen hat er aufgrund des hohen Arbeitsaufwandes zurückgefahren: „Wir haben ja schließlich auch noch 150 Kühe und 150 ha Fläche.“


Wie die Arbeit reduzieren?

Um die Arbeit zu reduzieren, denkt Andreas Deyer über eine zweite Abfüllanlage nach. Auch die Idee eines Kiosks am Hof schwirrt ihm durch den Kopf: „Die Nachfrage nach Premium-Eis legt zu, davon wollen wir profitieren.“-sl-

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