Neugeborene Ferkel kommen oft mit einem geringen Fettpolster und wenigen Energiereserven auf die Welt. Sie können deshalb schnell unterkühlen. Wie stark ihre Körpertemperatur nach der Geburt sinkt, haben Wissenschaftler der US-amerikanischen Universität von Illinois untersucht. Bei 350 Ferkeln aus 34 Würfen maßen sie die Rektaltemperatur bei der Geburt sowie 15, 30, 45, 60, 90 Minuten und zwei, drei, vier und 24 Stunden später. Zudem erfassten sie unmittelbar nach der Geburt das Gewicht der Ferkel.
Ergebnisse:
- Im Schnitt wogen die Ferkel bei der Geburt 1,37 kg und hatten eine Rektaltemperatur von 39°C.
- Bei allen Ferkeln sinkt die Körpertemperatur nach der Geburt. In den ersten 30 Lebensminuten fällt sie am stärksten. Danach steigt sie wieder an, erreicht jedoch auch nach 24 Stunden noch nicht wieder den Wert wie bei der Geburt.
- Auffallend war die große Temperaturspanne zwischen einzelnen Ferkeln. Bei der Geburt lag zwischen dem „heißesten“ Ferkel und dem „kältesten“ Ferkel ein Unterschied von 4,9°C. Nach 90 Lebensminuten waren es sogar 15,6°C! Das zeigt, wie stark Ferkel auskühlen können.
- Betrachtet man die vier Gewichtsgruppen in der Übersicht, sinkt die Körpertemperatur bei den leichtesten Ferkeln unter 0,9 kg am stärksten. Sie liegt am gesamten ersten Lebenstag stets deutlich niedriger als die Körpertemperatur der schwereren Wurfgeschwister.
- Auch die Ferkel mit einem Geburtsgewicht zwischen 0,9 und 1,4 kg kühlen in den ersten beiden Lebensstunden stärker aus als die schweren Ferkel.
Fazit: Leichte und mittelschwere Ferkel müssen nach der Geburt rasch ans Gesäuge und dann sofort auf die Heizplatte, um nicht zu stark auszukühlen. Ohne Hilfe, z.B. in Form einer Wärmebox, haben es unterkühlte Ferkel schwer, ihre Körpertemperatur wieder anzuheben.
Kontakt: Mike Ellis, University of Illinois, E-Mail: mellis7@illinois.edu