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Zu wenig Bodenbearbeitung im Frühjahr

Lesezeit: 3 Minuten

Vertrauen Sie im Frühjahr nicht blind auf die strukturstabilisierende Wirkung des Zwischenfruchtbestandes! Deshalb sollte auch auf Flächen mit einem guten Bestand die Intensität der Bodenbearbeitung im Frühjahr nicht per se reduziert werden. Andernfalls sind Ertragsverluste möglich. Nehmen Sie den Spaten zur Hand und entscheiden Sie auf dieser Basis.


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Insbesondere sandige oder sehr schluffige Böden neigen zur Dichtlagerung. Trotz einer tiefen Lockerung im Sommer und einer Zwischenfrucht setzen sich solche Böden bei viel Niederschlag bis zum Frühjahr wieder stark zusammen. Daneben gilt auch im Frühjahr, dass zu hohe Mengen an organischem Pflanzenmaterial im Saathorizont den Samen-Boden-Kontakt einschränken, die Kapillarität stören und somit den Feldaufgang und die Ausbildung des Wurzelsystems behindern können.


Früh flach bearbeiten:

Sobald der Boden abgetrocknet ist, sollte die Erwärmung mit einer flachen Bearbeitung unterstützt werden. Wo es im Sinne des Erosionsschutzes zu verantworten ist, entscheidet man dann je nach Kultur, Bodenfeuchtigkeit und Gefüge über eine tiefergehende Bearbeitung mit dem Ziel, das organische Material intensiv einzuarbeiten. Je höher die Tongehalte sind, desto diffiziler ist die Bodenbearbeitung im Frühjahr beim Anbau von Zwischenfrüchten.


Folgende Probleme ergeben sich in der Praxis: Feinerde muss im Frühjahr im Saathorizont bleiben. Müssen durch den Anbau von Zwischenfrüchten allerdings hohe Mengen an pflanzlicher Biomasse aus den genannten Gründen in den Boden eingemischt werden, so kommt es bei einem kurzen Zeitfenster womöglich zu Konflikten.


Eine tiefe Bearbeitung führt auf schweren Standorten häufig zu Kluten. Gleichzeitig wird damit die durch die Zwischenfrüchte generierte Feinerde wieder vergraben. Besonders in diesem Frühjahr war dies immer wieder zu beobachten: Mais lief auf schwereren Standorten ungleichmäßig auf, da die Kapillarität nicht gegeben war.


Da viel Ton mehr Feinporen und weniger Grobporen hat, ist der Anteil an wassergefüllten Poren ausgangs Winter höher und der an luftgefüllten Poren vermindert. Die Erwärmung ist dadurch im Frühjahr verhaltener. Hohe Auflagen an pflanzlichem Material verzögern die Erwärmung und das Abtrocknen der Böden zusätzlich.


Später mehr Wurzelraum:

Nichtsdestotrotz sind Zwischenfrüchte auch auf tonigen Böden positiv, da ein intensives, feines Wurzelwerk einiger Arten, wie z.B. Phacelia, Buchweizen, Alexandriner- oder Perserklee, den effektiven Wurzelraum für die Folgekultur erschließt und vergrößert sowie zu einer besseren Wasserversorgung führt.


Zudem helfen solche Arten, ein feinkrümeliges Saatbett zu erzeugen. Da tonige Böden nach der tiefen Lockerung im Sommer/Herbst weniger zum Zusammensacken neigen als leichtere Böden, können Zwischenfrüchte das Bodengefüge bis in das Frühjahr hinein auch besser stabilisieren.


Mulchen als Alternative:

Falls Zwischenfrüchte im Rahmen von Greening oder Umweltprogrammen angebaut werden und eine leichte Bodenbearbeitung im Herbst generell untersagt ist, könnte das rechtzeitige Mulchen üppiger Bestände eine sinnvolle Alternative sein. Dadurch wird der Verrottungsprozess beschleunigt.


Dem Problem der Einarbeitung von viel organischer Masse beugt man dadurch ein Stück weit vor. Auch ist die Nitratverlagerung bei Böden mit hoher Feldkapazität gegenüber leichteren Standorten vermindert. Bei der Auswahl der Arten – die meist durch die Fruchtfolge bereits stark eingeschränkt ist – sollten Sie verstärkt auf das Wurzelsystem und die Wurzelmasse blicken.

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