In der EU soll der Anteil der Biokraftstoffe nach 2020 auf 12% steigen. Das hat der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments (ITRE) Ende November beschlossen. Das Ziel bewertet der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) grundsätzlich als positiv. Allerdings will der Ausschuss 10% als „fortschrittliche Kraftstoffe“ z.B. aus Stroh, Algen, Strom oder Abfällen bereitstellen. Herkömmlicher Biodiesel und Bioethanol könnten lediglich 2% des Ziels erfüllen, was ihren Absatz in Europa laut VDB etwa halbieren würde. Verbindliche Quoten soll es zudem nicht geben, obwohl die „1. Biokraftstoffgeneration“ den Treibhausgasausstoß im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen um rund 70% verringern.
„Es wäre falsch, bei einem Marktanteil fossiler Kraftstoffe von 95% die heutigen Biokraftstoffe zurückzufahren“, sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer beim VDB. Er hält es für fraglich, ob die enttäuschten Biokraftstoffhersteller bei diesem Vertrauensbruch auch noch Geld in neue Biokraftstoffe investieren. Der VDB fordert eine verbindliche Quote von mindestens 5% für herkömmliche Biokraftstoffe in der Zeit nach 2020.